Wolfsburg. Schon 216 Frauen haben an den Schulungen der Stadt Wolfsburg teilgenommen. Sie übernehmen eine wichtige Aufgabe.

Größeres Selbstbewusstsein, mehr Selbstwertgefühl, das eigene Potenzial gewinnbringend einsetzen – das sind die Schlagworte, die den Stadtteilmüttern als erstes einfallen, wenn man sie nach ihrer Motivation für die Schulungen fragt. Rim Sallami, Aziza Ahmad und Nadja Samkhareze sind drei von insgesamt 15 Frauen, die im vergangenen Jahr die elfmonatige Schulung zur Stadtteilmutter erfolgreich abgeschlossen haben.

„Es ist ein sehr gutes Gefühl, wenn man sich einbringen kann. Ich wollte nicht mehr zu Hause meine Zeit verschwenden“, berichtet Rim Sallami und lächelt selbstbewusst. „Ich brauche den Kontakt, das Miteinander. Das macht sehr viel Spaß und man lernt viel leichter zusammen.“ Schneller und besser Deutsch, zum Beispiel. Gleichzeitig gibt die Stadtteilmütter-Schulung auch viele hilfreiche Tipps für den Alltag.

Die Stadtteilmütter-Schulung weckt zudem großes Interesse an pädagogischen Berufen. Viele Absolventinnen machen in diesem Bereich anschließend eine Ausbildung, hospitieren, nehmen Jobs an oder engagieren sich ehrenamtlich. „Für uns alle ist es wichtig, eine Arbeit zu finden und unseren Teil zu Gesellschaft beizutragen“, erklärt Aziza Ahmad. „Die Stadtteilmütter-Schulung hilft uns anzukommen, Fuß zu fassen und wieder ins Arbeitsleben einzusteigen.“

Die Stadtteilmütter sind auch Brückenbauerinnen

Damit leisten sowohl das Schulungsangebot als auch die Absolventinnen selbst einen wichtigen Beitrag zu einer gelingenden Integration. In ihrem Stadtteil fungieren sie als Brückenbauerinnen zwischen ihrer und der deutschen Kultur. Die Stadtteilmütter sind oftmals die ersten Ansprechpartnerinnen.

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Mit den eigenen Kindern Schritt zu halten, ist eine zusätzliche Motivation für die Frauen. Durch Kita, Schule, Freunde und Freizeitaktivitäten fällt den Kindern das Erlernen der neuen Sprache und das Kennenlernen der Kultur leichter. „Wir sprechen auch zu Hause viel deutsch“, erzählt Rim Sallami und lacht. „Meine Kinder sagen immer zu mir: ‚Nein Mama, wir sprechen deutsch, du kannst das doch jetzt auch’“.

Frauen aus 37 verschiedenen Herkunftsländern

Auch nach dem erfolgreichen Abschluss bleiben die Frauen in Kontakt, tauschen sich aus und verbreiten den guten Ruf der Stadtteilmütter. Mit Erfolg: Bisher nahmen 216 Frauen aus 37 verschiedenen Herkunftsländern und mit 16 verschiedenen Muttersprachen erfolgreich an dem Projekt teil.