Wolfsburg. Allerdings belasteten den Volkswagen-Konzern im vergangenen Jahr fehlende Teile und brüchige Lieferketten. Die Zahlen auf einen Blick.

Der VW-Konzern hat im vergangenen Jahr mehr verdient als im Jahr zuvor. Der Umsatz und das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen wurden im Vergleich zu 2021 deutlich gesteigert. Das teilte der Autobauer auf Basis vorläufiger Zahlen in einer Ad-hoc-Mitteilung mit.

Demnach erzielte der Konzern einen Umsatz von 279 Milliarden Euro, 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis beziffert der Autobauer auf rund 22,5 Milliarden Euro, eine Steigerung von 12,4 Prozent.

Sondereinflüsse müssen abgezogen werden

Allerdings müssen noch im Umfang nicht näher benannte Sondereinflüsse abgezogen werden. Gemeint sind die Kosten für die juristische Aufarbeitung des Abgas-Betrugs.

Dennoch gilt: Der Volkswagen-Konzern hat sein Ergebnis gesteigert, obwohl er im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 deutlich weniger Autos verkauft hat. Die weltweiten Auslieferungen sanken um
7 Prozent auf rund 8,26 Millionen Fahrzeuge. Dass das operative Ergebnis trotzdem höher ausfiel liegt daran, dass vor allem margenstarke Fahrzeuge Fahrzeuge ausgeliefert wurden.

Lesen Sie auch:

Nach VW-Angaben erreichte die Umsatzrendite des Konzerns
8,1 Prozent. Das entspreche dem erwarteten Korridor von 7 Prozent bis 8,5 Prozent.

Das gilt nicht für die Position des sogenannten Netto-Cash-Flows. Diese Kennzahl zeigt an, wie viel Geld ein Unternehmen unterm Strich tatsächlich erwirtschaftet hat. Der Netto-Cashflow ist damit ein wichtiges Messinstrument, um die Ertragskraft eines Unternehmens zu bestimmen. Weil Abschreibungen, Rückstellungen oder auch das Ergebnis der VW-Finanzdienstleistungen nicht berücksichtigt werden, entspricht der Netto-Cashflow nicht dem Bilanzgewinn – sondern dem Ergebnis des reinen Kerngeschäfts aus Produktion und Verkauf von Autos.

Erwarteter Wert wurde deutlich verfehlt

VW erwartete nach eigenen Angaben für 2022 einen Netto-Cash-Flow von 8,6 Milliarden Euro. Das hätte dem Vorjahreswert entsprochen. Dieser Wert wurde mit rund 5 Milliarden Euro aber deutlich verfehlt.

Zur Begründung schrieb der Autobauer: „Die Abweichung ist vor allem auf die im gesamten Jahr 2022 instabile Versorgungssituation und Störungen in den Logistik-Ketten insbesondere zu Jahresende zurückzuführen.“ Ein Grund: Eigentlich fertige Autos können wegen fehlender Teile nicht ausgeliefert werden.

Für dieses Jahr rechnet Volkswagen mit einer Entspannung der Situation. Die finalen Zahlen für das vergangene Jahr werden im März vorgestellt.