Wolfsburg/Las Vegas. Die Elektrofamilie von Volkswagen wächst. Präsentiert wird der ID. Aero in Las Vegas. Zuerst auf den Markt kommt die Limousine in China.

Am Mittellandkanal wartet man gespannt darauf, wie das bereits im Vorfeld der Planungsrunde (die wahrscheinlich im Februar stattfinden wird) angekündigte Elektro-SUV für Wolfsburg aussehen wird. Es soll neben den ID.3-Kontingenten und dem neuen Tiguan (kommen beide in diesem Jahr) sowie dem Siebensitzer Tayron (2024) mittelfristig zu einer besseren Auslastung des VW-Stammwerkes beitragen.

Besser dran sind die Emder VW-Mitarbeiter. Sie erfahren bereits am 3. Januar, wie der Elektro-Nachfolger des Passat/Arteon aussieht. Er wird auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas präsentiert. Diese Messe ist inzwischen ein Muss für alle Hersteller und eröffnet das Modelljahr 2023. Es ist die erste Mittelklasse-Limousine von VW, die auf dem Elektro-Baukasten MEB produziert wird.

Debütieren wird der wahrscheinlich als ID.7 an den Start gehende Wagen in China. Die Serienversion des Aero für Europa soll in diesem Jahr im Werk Emden vom Band laufen. Mit der Volumenproduktion von E-Fahrzeugen wird Emden als eines der ersten niedersächsischen Volkswagen-Werke laut VW maßgeblich dazu beitragen, das Modellprogramm zu elektrifizieren und die CO2-Emissionen der gesamten Neuwagenflotte zu senken.

Innen geräumig und außen windschnittig

Das Konzeptfahrzeug ist fast fünf Meter lang und wurde aerodynamisch entworfen. VW schreibt dazu: „Sein elegant abfallendes Dach im Coupé-Stil trägt dazu bei, einen hervorragenden Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 zu erreichen. Der Modulare E-Antriebs-Baukasten (MEB) von Volkswagen ermöglicht zusätzlich kurze Überhänge, einen langen Radstand und einen außergewöhnlich geräumigen Innenraum. Der ID. Aero verfügt über eine leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie mit einem Netto-Energiegehalt von 77 kWh. Durch das Zusammenspiel aus effizientem Antrieb und den sehr guten aerodynamischen Eigenschaften erreicht der ID. Aero langstreckentaugliche Reichweiten von bis zu 620 Kilometern (WLTP).“

Mit der seriennahen Studie des ID. Aero beschleunigt Volkswagen nach eigenem Bekunden vor allem die E-Offensive in China. Nach ID.3, ID.4 und ID.6 wird die Serienversion des ID. Aero bereits die vierte vollelektrische Modellreihe in China sein, die voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023 erhältlich sein wird. Dort soll es zwei Varianten geben – eine je Volkswagen Joint-Venture. Mithilfe der Regionalstrategie will Volkswagen in China zum führenden Anbieter nachhaltiger Fahrzeuge werden. Davon ist man derzeit noch ein gutes Stück entfernt. Schon 2030 soll mindestens jedes zweite in China verkaufte Fahrzeug ein E-Fahrzeug sein.

Das ID.-Topmodell soll ein Weltauto werden

Die Serienversion des ID. Aero soll daher als neues Topmodell der ID.-Familie künftig global – neben China auch in Europa und Nordamerika – angeboten werden. Das Design des ID. Aero überträgt die Formensprache der ID.-Familie erstmals auf eine Limousine im Segment der gehobenen Mittelklasse. Über die aerodynamisch gestaltete Front- und Dachpartie strömt der Fahrtwind optimal hinweg. Das leicht eingezogene Heck mit Abrisskante beruhigt den Luftstrom.

Die sportlichen 22-Zoll-Bicolor-Räder sind im Stil einer Turbine gestaltet und bündig in die Radkästen integriert. Klassische Türgriffe werden von beleuchteten Touch-Flächen ersetzt, die den Luftwiderstand nochmals reduzieren. Im oberen Bereich der Silhouette prägen die markante Tornadolinie und die nach hinten abfallende Gestaltung des Daches das Design.

Die Linienführung lässt die E-Limousine optisch flacher wirken und verleiht ihr Dynamik. Das neue Fahrzeug demonstriert laut VW die Flexibilität der rein elektrischen MEB-Architektur von Volkswagen, die für Fahrzeuge unterschiedlicher Formen und Größen angepasst werden kann. Vom kompakten Crossover über SUVs, einen Minibus bis hin zur geräumigen Limousine – der MEB ist segmentübergreifend einsetzbar.

Audi setzt auf ein neues Virtual-Reality-Spiel

Auch andere Konzernmarken werden sich auf der CES 2023 im Las Vegan Convention Center präsentieren. Für Besucher ist die Messe vom 5. bis zum 8. Januar geöffnet. VW zeigt auch den ID.4 und den ID. Buzz. Audi setzt auf Unterhaltung. Die Ingolstädter präsentieren ein neues Virtual-Reality-Spiel im Rahmen von Erlebnisfahrten an.

Nach dem Start in Deutschland wird das VR-Entertainment im Laufe des nächsten Jahres auch in weiteren europäischen Märkten verfügbar sein. Als weltweit erster Automobilhersteller hat Audi das Virtual-Reality-Entertainment von holoride in Serie gebracht. Im Rahmen der CES 2023 können Besucher Erlebnisfahrten im Fond des Audi e-tron und e-tron Sportback unternehmen.

Hinter holoride verbirgt sich eine neue Technologie, die virtuelle Inhalte in Echtzeit an die Fahrbewegungen des Autos anpasst. Fährt das Auto durch eine Rechtskurve, so fliegt beispielsweise auch das Raumschiff in der virtuellen Welt nach rechts. Beschleunigt das Fahrzeug, beschleunigt auch das Raumschiff. Die Autofahrt wird dabei zum multimodalen Gaming-Erlebnis. Ein Nebeneffekt: Das Risiko für Reiseübelkeit, die häufig beim Betrachten von Filmen oder bewegtem Content im fahrenden Auto auftritt, wird reduziert, da visuelles und gefühltes Erlebnis synchron laufen.

Lesen Sie auch: