Braunschweig. „Transformation muss für das stehen, was Oliver Blume und Gunnar Kilian selbst formuliert haben: den Wandel zu einem nachhaltigen Mobilitätsanbieter.“

Es ist noch gar nicht lange her, da wäre die Prognose steigender Pkw-Verkaufszahlen Anlass großer Freude gewesen. Steht doch Wachstum für Beschäftigung und Wohlstand. So einfach ist die Welt aber nicht mehr. Einige Stichworte lauten Klimakrise, Verkehrskollaps, auto- statt menschengerechter Stadt- und Ortskerne. Diese Aspekte wiegen schwer, lassen sich nicht einfach vom Tisch wischen – beeinträchtigen sie doch die Lebensqualität.

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Wenn Unternehmen wie VW daher von Transformation sprechen, dann ist das mehr, muss mehr sein als die Entwicklung neuer Antriebe und das Beherrschen der Digitalisierung – beides sind für sich schon große Herausforderungen. Transformation muss auch für das stehen, was VW-Konzernchef Oliver Blume und Personalvorstand Gunnar Kilian in diesen Tagen selbst formuliert haben: den Wandel des Autobauers zu einem nachhaltigen Mobilitätsanbieter.

Die Herausforderung dabei: Mobilität so zu gestalten, dass sie als Geschäftsmodell trägt, den Wunsch nach spontaner individueller Mobilität erfüllt und die Welt gleichzeitig vor einer immer größeren Welle weiterer Autos bewahrt. Ansätze dafür gibt es, etwa das Carsharing oder den VW-Fahrdienst Moia in Hamburg und Hannover. In diesen Segmenten muss mehr Druck auf den Kessel, will VW seinem Anspruch gerecht werden und sein Nachhaltigkeitsziel erreichen. Je attraktiver die Angebote desto größter dürfte der Kundenzuspruch sein – und damit die Chance auf eine tragfähige Erweiterung des Geschäftsmodells. Die Zeit ist reif.