Wolfsburg. Gudrun Fehlow-Mielke und Martin Mielke wurden vergangene Woche mit dem Titel Wolfsburger des Jahres ausgezeichnet. Wie verliefen die Tage seither?

Gudrun Fehlow-Mielke schaut gerade beim Vorsfelder Bücherregal nach dem Rechten, als ich sie anrufe. „Es funktioniert – im Glas sind schon wieder einige Zigarettenkippen. Die Leute werden achtsamer“, freut sich die Vorsfelderin, die gemeinsam mit ihrem Mann Martin von der Leserschaft der Wolfsburger Nachrichten und etlichen darüber hinaus zu den „Wolfsburgern des Jahres 2022“ gewählt worden sind.

Gekürt wurden sie vergangene Woche im Rahmen einer festlichen Gala im Hotel Global Inn. Auf Platz zwei wurden die ehrenamtlichen Schwimmlehrer Hanan Saeed Abdo Elias und Fahed Shikh Alshabab gewählt. Ukraine-Helfer Dieter Kalm vom DRK belegte Rang drei, die ehrenamtliche „Müllpiratin“ Sabrina Wenzelis den vierten Rang.

Gudrun Fehlow-Mielke und Martin Mielke (Mitte) sind die Wolfsburger des Jahres 2022. Rechts Laudatorin Kerstin Loehr, links Moderator Markus Kutscher. 
Gudrun Fehlow-Mielke und Martin Mielke (Mitte) sind die Wolfsburger des Jahres 2022. Rechts Laudatorin Kerstin Loehr, links Moderator Markus Kutscher.  © regios24 | Archiv: LARS LANDMANN

Wie sind die Tage nach der Gala verlaufen? Gab es viele Glückwünsche? Wo steht die Skulptur, die jeder neu gewählte Wolfsburger des Jahres mit nach Hause nehmen darf? Hat die Urkunde schon einen Platz? Natürlich habe alles einen Ehrenplatz, schildert Gudrun Fehlow-Mielke. Und viele Gratulanten habe es gegeben, etliche hätten auch gesagt, dass sie für sie abgestimmt hätten. „Aber das Allerwichtigste ist ja, dass wir für unsere Projekte werben konnten. Für das, was man im Ehrenamt alles machen kann.“ Vom Zigarettenkippensammeln über die Tätigkeit im Hospiz und bei der Flüchtlingshilfe bis zum Projekt in Uganda reicht das Engagement des Vorsfelder Ehepaars.

Am Wochenende habe es im Kunstmuseum eine Veranstaltung zum Thema Stiftungen gegeben, auch dort seien sie immer wieder angesprochen worden, berichtet Gudrun Fehlow-Mielke. „Es ist ein Thema in der Stadt und das Interesse fürs Ehrenamt zeigt, dass sich Menschen engagieren möchten.“

Wichtig sei jetzt, dass das Thema weiter in der Öffentlichkeit bleibe. „Wir möchten den Rückenwind ausnutzen. Es darf alles nicht wieder aus dem Bewusstsein verschwinden. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Und wir stellen fest, dass man ja häufig doch auf immer dieselben Menschen trifft, die sich in der Stadt ehrenamtlich engagieren. Dabei ist es bei vielen einfach nur mangelnde Kenntnis über das, was man machen kann. Wo man sich engagieren kann.“

Es brauche unbedingt eine dauerhafte, zentrale Anlaufstelle in der Stadt. „Eine Börse für den Austausch, ein Info-Café oder so etwas.“ In dieser Sache hätten sie bereits bei der Stabsstelle fürs Ehrenamt vorgesprochen. (Die Stabsstelle wurde von Oberbürgermeister Dennis Weilmann eingerichtet). Im Ergebnis sei man aber noch nicht weitergekommen, bedauert die Wolfsburgerin des Jahres 2022. „Es wäre so wichtig: Eine feste Anlaufstelle für das Ehrenamt inmitten in der Stadt.“

Bis es hoffentlich doch dazu komme, möchten die Preisträger ihren ersten Platz für eine weitere, besondere Aufgabe nutzen. Im Rahmen der Prämierung bekamen sie die Möglichkeit, eine ganze Seite der Wolfsburger Nachrichten selbst zu gestalten. Selbstredend soll auch das im Sinne des Ehrenamtes geschehen. Gudrun Fehlow-Mielke verrät: „Wir möchten eine Übersicht geben über all die vielfältigen Möglichkeiten, wie man sich in der Stadt engagieren kann. Vom dauerhaften Engagement bis zum temporären“, verrät Preisträgerin Fehlow-Mielke.

Ach ja, und auch während der Gala wurde von den Mielkes schon wieder ein weiteres Ergebnis „eingetütet“. Im Gespräch mit Laudator Ehme de Riese ging es ums Zigarettenkippenglas, das in Sachen Umweltbewusstseinder Menschen schon Erfolge bringe. Optiker Ehme de Riese beschloss, für die Innenstadt kleine Zigarettenstummel-Dosen, wie es sie andernorts schon gibt, zur Verfügung zu stellen...

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