Wolfsburg. Bei der Veranstaltung im Schloss gab es Lobes- und Dankesworte für die Vize-Europameisterinnen. Der Wunsch nach Nachhaltigkeit zog sich durch.

„Wolfsburg ist stolz auf Euch. Ihr habt eine Begeisterung ausgelöst, die sich im Vorfeld wohl niemand vorstellen konnte. Ihr seid Inspiration für so viele Mädchen in Deutschland!“ Mit enthusiastischen Worten und größtem Dank der Stadt richtete sich Oberbürgermeister Dennis Weilmann Donnerstagmittag an die Vize-Europameisterinnen. Ins Schloss hatte die Stadt eingeladen, um die 10 Vflerinnen, die in England im Finale der Fußballeuropameisterschaften standen und die Herzen von Millionen Zuschauern gewonnen hatten, in geschlossener Veranstaltung zu würdigen. Bis auf Jule Brand, die hatte absagen müssen, waren die Fußballerinnen vom „VfL Deutschland“ komplett vertreten.

Lena Oberdorf, als beste junge Spielerin bei der EM ausgezeichnet, trägt sich im Schloss ins Goldene Buch der Stadt ein.
Lena Oberdorf, als beste junge Spielerin bei der EM ausgezeichnet, trägt sich im Schloss ins Goldene Buch der Stadt ein. © regios24 | Helge Landmann

Dennis Weilmann stellte fest, dass sich die Nationalspielerinnen aus Wolfsburg mit dem grandiosen Ergebnis in England einen Traum erfüllt hätten. Sowohl als Einzelspielerinnen aber vor allem auch als Team. Ihre gleichzeitig lockere und stets fokussierte Art habe viele Menschen mitgerissen. Mit Blick auf die Euphorie, die im Land ausgebrochen sei, müsse man nun an der Nachhaltigkeit arbeiten. Weilmann zuversichtlich: „Aber ich bin mir sicher, dass es so kommt.“

Den Ball mit der Nachhaltigkeit griff Svenja Huth, Kapitänin beim VfL Wolfsburg ohnehin auf. „Vielen Dank für die lieben Worte und die Wertschätzung“, richtete sich die Nationalspielerin, die nach dem Ausfall von Kapitänin Alexandra Popp das deutsche Team im Endspiel auf den Rasen von Wembley geführt hatte, zunächst an die Organisatoren. Man freue sich sehr über die Würdigung, die ihnen die Stadt zuteil werden ließe. „Wir hoffen natürlich, dass die Euphorie nicht nur kurzfristig ist, sondern anhält“, fügte die Vize-Kapitänin der Nationalmannschaft an.

Späße auf der Pressekonferenz: Alex Popp, links und Kathrin Hendrich vom VfL in England. „Das kannst du natürlich nur machen, wenn es gut läuft auf dem Turnier“, sagte Kapitänin Popp nach der EM.
Späße auf der Pressekonferenz: Alex Popp, links und Kathrin Hendrich vom VfL in England. „Das kannst du natürlich nur machen, wenn es gut läuft auf dem Turnier“, sagte Kapitänin Popp nach der EM. © dpa | Sebastian Gollnow

Bevor sich die Vflerinnen, selbstverständlich war auch Wolfsburgs Coach Tommy Stroot zugegen, ins Goldene Buch der Stadt eintrugen, hatten Tim Schumacher (Geschäftsführer VfL Wolfsburg) und Thomas Schäfer, Markenchef Volkswagen das Wort. Schumacher unterstrich, dass die EM ein sensationelles Turnier mit Sendezeiten zur Prime Time und 18 Millionen Zuschauern gewesen sei. „Wir sind als VfL nicht ganz unschuldig daran“, so Schumacher mit Blick auf die Wolfsburger, die mit zehn Spielerinnen das Gros des Nationalkaders gestellt hätten. Was der VfL in Sachen Frauenfußball bislang „auf die Beine gestellt“ habe, könne doch auch den einen oder anderen Club in Deutschland motivieren, fand der VfL Geschäftsführer. „Zum ersten Heimspiel gegen Essen hoffen wir auf ein volles Haus“, so Schumacher. „Wir freuen uns auf die Saison. Unsere Spielerinnen sind die absoluten Sympathieträgerinnen.“

Thomas Schäfer, Volkswagen, lud die Spielerinnen zu einem Besuch des Werks ein und dankte ihnen im Namen des Autokonzerns. Schäfer, der erst kürzlich bei Volkswagen – VW ist bekanntermaßen Finanzier des VfL Fußballbetriebes und maßgeblicher Sponsor im DFB – sein Amt als Markenchef übernommen hatte, unterstrich, dass die Ehrung der Fußballerinnen ein sehr Freude bringender Termin sei.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann mit VfL Kapitänin Svenja Huth beim Empfang im Schloss.
Oberbürgermeister Dennis Weilmann mit VfL Kapitänin Svenja Huth beim Empfang im Schloss. © regios24 | Helge Landmann

Eine ganze Schar offiziell geladener Gäste hatte sich im Schloss zur Ehrung der Fußball-Heldinnen eingefunden. Gern wurde die Gelegenheit zum gemeinsamen Bild auf der Schlosstreppe in Anspruch genommen. Kapitänin Alexandra Popp sei schon frühzeitig vor der Ehrung da gewesen und habe die Gelegenheit zum Spaziergang durch den Schlosspark genutzt, hieß es. Was ihre Verbundenheit mit Wolfsburg zeige. Um die Kapitänin der Nationalmannschaft gibt es derzeit ein Buhlen von Clubs und Vereinen. Nicht zuletzt durch ihr Comeback nach langer Verletzung und ihre sechs Tore, die sie bei der EM erzielte, ist Popp eine der profiliertesten und beliebtesten Spielerinnen der Fußballszene.

Die Stimmung im Team war natürlich auch im Schloss gut und aufgeräumt. Es gab Blumen und Geschenke für die Heldinnen und jede Menge Lob und Zuspruch. Wolfsburgs Sportdezernentin fasste den Erfolg der Wolfsburger Vize-Europameisterinnen so zusammen. „Es sind echte Vorbilder, übrigens nicht nur für die Mädchen sondern auch für die Jungs. Es kommt jetzt darauf an, dass es gelingt, die Euphorie in eine gute Breitensportarbeit münden zu lassen. Da liegt die Basis für alles.“