Wolfsburg. Freitag zieht beim ersten Wolfsburger CSD eine bunte Parade durch die Innenstadt. Es gibt Redebeiträge, Infostände und eine After-Show-Party am Ost.
- Laut, bunt und fröhlich: Am Freitag, 19. August, findet in Wolfsburg der erste Christopher Street Day statt. Organisiert wird die Aktion von einem Bündnis aus Wolfsburger Jugendorganisationen.
- Mit dem Christopher Street Day in Wolfsburg wollen die Teilnehmenden ein Zeichen für mehr Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben setzen.
- Der Paradezug führt am Freitagnachmittag vom Rathaus durch die Innenstadt bis zum Jugendhaus Ost. Es sind Redebeiträge, Infostände und eine After-Show-Party geplant. Wir haben alle wichtigen Informationen zusammengetragen.
Premiere in Wolfsburg: Am Freitag, 19. August, findet zum ersten Mal ein Christopher Street Day (CSD) in der VW-Stadt statt. Während seit den 1970er-Jahren weltweit in vielen Städten jährlich Paraden für Vielfalt veranstaltet werden, wie zuletzt vergangenen Samstag in Braunschweig, hat es so eine Aktion in Wolfsburg noch nicht gegeben. Ein Bündnis aus Jugendorganisationen möchte das ändern.
Bei einem Umzug durch die Innenstadt wollen die Teilnehmenden am Freitag ein Zeichen gegen Diskriminierung und für Toleranz gegenüber Lesben, Schwulen und queeren Menschen setzen. Geplant ist ein Parade-Zug durch die Innenstadt und eine Abschluss-Party am Jugendhaus Ost.
Christopher Street Day startet am Rathaus Wolfsburg
Die Veranstaltung startet am Freitag um 15.30 Uhr vor dem Rathaus. Der von Musik begleitete Parade-Zug zieht gegen 16 Uhr durch die Innenstadt. Die Route führt zunächst durch die Fußgängerzone bis zum Jugendtreff „Haltestelle“ am Busbahnhof. Dort gibt es von Vertreterinnen und Vertretern der Falken, des Stadtschülerrats und der Grünen Jugend Redebeiträge zum Thema Vielfalt und queeres Leben. Danach bewegt sich der Paradezug über die Heßlinger Straße und den Berliner Ring zum Jugendhaus Ost. Die Straßen selbst dürfen laut der Veranstalter nicht genutzt werden, sondern nur die angrenzenden Gehwege.
„Am Ost ist der Abschluss mit Musik und Infoständen geplant“, berichtet Vito Brullo. Der 17-Jährige ist Mitglied der Grünen Jugend Wolfsburg, die den Christopher Street Day gemeinsam mit dem Stadtschülerrat und der Jugendorganisation Falken federführend organisiert. Vor dem Jugendhaus Ost haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich an Ständen rund um das Thema Vielfalt zu informieren. Diese werden unter anderem vom Stadtjugendring, dem Gleichstellungsreferat der Stadt Wolfsburg und dem Queeren Netzwerk Gifhorn aufgebaut.
Bands und DJs bei der After-Show-Party
Auch für Essen und Trinken ist gesorgt. Ein Braunschweiger Catering-Team verkauft vegane Speisen, und das Thekenteam des Jugendhauses Ost bietet Getränke zum Kauf an. Später am Abend treten der Sänger Marlon Howe, die Bands „Friederike und die United Sexy Boys“ und „Tankstellensport“ sowie mehrere DJs und DJanes im Ost auf. Das Planungsteam weist darauf hin, dass im Sinne unter 18-Jährige eine Einverständniserklärung der Eltern mitbringen müssen, um an der Party im Ost teilzunehmen.
CSD in Wolfsburg: Bunte Fahnen oder farbenfrohe Kostüme
Mitgebracht werden muss zum Christopher Street Day nichts, die Organisatoren freuen sich aber über bunte Regenbogenfahnen oder Kostüme. Vor dem Rathaus verteilt das Organisationsteam zudem kleinere Fahnen und Sticker.
Politisch soll es am Freitag werden, nur nicht parteipolitisch. „Parteimitglieder sind natürlich genauso willkommen wie alle anderen, aber gerade angesichts des beginnenden Landtagswahlkampfs soll die Veranstaltung keine Bühne für Parteipolitik bieten, weder bei den Reden noch der Parade. Darum bitten wir die Parteien, keine Parteifahnen mitzunehmen“, sagt Mitorganisator Dennis Wittig von der Grünen Jugend.
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Keine großen Parade-Wagen beim CSD in Wolfsburg
Der Christopher Street Day (CSD) erinnert an Proteste, mit denen sich Homosexuelle 1969 in New York gegen Polizeigewalt wehrten. In vielen Städten der Welt findet jedes Jahr ein CSD-Umzug der LGBTQ+-Community – dazu gehören lesbische, schwule, bisexuelle, trans-, intergeschlechtliche und queere Menschen – statt. Die größten Veranstaltungen in Deutschland sind in Berlin und Köln. Dort ziehen Hunderttausende, oft bunt kostümiert, zu Fuß oder mit Musiktrucks durch die Straßen.
Mit so vielen Teilnehmenden rechnen die Organisatoren in Wolfsburg nicht. „Es ist schwer einschätzbar, wie viele kommen – 100 Leute wären cool“, sagt Vito Brullo. Große Parade-Wagen wie in Berlin oder Köln wird es in Wolfsburg ebenfalls nicht geben. „Wir wollen es einfacher halten und ziehen mit Musikboxen und Fahnen durch die Stadt“, sagt Brullo.
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