Wolfsburg. Zum ersten „Fellows Ride 2022“ starten 200 Motorradfahrer an der VW-Arena. In Hannover erhält die Robert-Enke-Stiftung von den Bikern eine Spende.

Mit dem Gefühl von Freiheit und Weite, starke Maschinen unterm Sattel, freie Fahrt dank Polizei-Eskorte und – nicht zuletzt – für Wohltätigkeit. So starteten rund 200 Biker am Samstagvormittag zum ersten „Fellows Ride“ 2022 an der VW-Arena. Und kamen gut eine Stunde später in der HDI-Arena in Hannover an.

Das Wetter begünstigte die Motorradausfahrt zugunsten der Behandlung von Depressionen. Kerstin Gold aus Salzwedel fuhr mit, „weil das total wichtig ist. Eine tolle Sache ist auch der Zusammenhalt unter uns“. So sah das auch Detlev Wollert: „Ich finde es gut. Mit der Ausfahrt verbindet sich unser Spaß am Motorradfahren mit dem Ziel, etwas Gutes zu tun“. Er fährt eine Kawasaki.

Einstiger Olympia-Fechter hat „Fellows Rides“ ins Leben gerufen

Aber auch viele andere Modelle waren vertreten: Harley Davidson Classic, Moto Guzzi, Ducati, Honda, Yamaha und BMW. Alle glänzend, gepflegt, fahrbereit. Meist ohne, manchmal mit Beiwagen oder Soziussitz. Auf dem Sattel saßen fast nur Männer. Alle waren gut gelaunt, kamen aus Wolfsburg, der Altmark, Gifhorn, Peine, sogar Hamburg und Südtirol.

In Wolfsburg hat Nelson Pinheiro mit seinem Team den „Fellows Ride“ organisiert. Dies Engagement lobte vor der Abfahrt auch Dieter Schneider. Der einstige Olympia-Fechter hat die „Fellows Rides“ 2015 begründet, weil sein depressiver Sohn sich das Leben nahm. Er will aufrütteln, auf die Krankheit aufmerksam machen und Hilfen gewähren. Für ihn als leidenschaftlicher Motorradfahrer lag die Ausfahrt nahe.

An der VW-Arena trafen sich die Biker vor der Abfahrt zur Benefiz-Motorradausfahrt.
An der VW-Arena trafen sich die Biker vor der Abfahrt zur Benefiz-Motorradausfahrt. © regios24 | LARS LANDMANN

Von der VW-Arena in Wolfsburg fährt der Korso in Richtung Hannover

In diesem Jahr sind noch drei weitere „Fellows Rides“ geplant, in Innsbruck am 9. Juli, in Würzburg am 23. Juli und im Odenwald am 17. September).

Auf dem Weg in die Fußball-Arena in Hannover fuhr der lange Korso nach pünktlichem Start auf die Berliner Brücke, über den Berliner Ring, die Heßlinger Straße und Heinrich-Nordhoff-Straße nach Gifhorn und Peine und von dort weiter nach Hannover. Die Polizeistaffel hielt ihnen die Wege frei: keine Stopps an roten Ampeln oder Straßenkreuzungen.

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Witwe von 96-Torwart Robert Enke nimmt Spendenerlös entgegen

Begleitet und gesichert wurden die Biker zudem von der MTAS Nord, der Motorrad Tourguides Assistenz Staffel. Das ist eine zivile Motorrad-Staffel, die bei „beweglichen Großveranstaltungen im öffentlichen Straßenraum“ Veranstalter und Polizei unterstützt.

Die beiden Fußballstadien waren als Abfahrt- und Zielpunkt gewählt, weil Torwart Robert Enke von Hannover 96 einst in ihnen spielte. Nach seinem selbst gewählten Tod wurde bekannt, dass er länger unter Depressionen litt. Sein Suizid löste große Bestürzung aus. Rund 40.000 Trauergäste kamen zur Gedenkfeier in Hannover.

Den Spendenerlös dieser Ausfahrt, rund 3000 Euro, nahm Witwe Teresa Enke für die Robert-Enke-Stiftung entgegen. 1000 Euro gingen außerdem an die KISS Wolfsburg, die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe.