Wolfsburg. Höhere Eintrittspreise will die Stadt Wolfsburg in einem Teil des Badelandes einführen. Dafür müssen im Herbst die Handwerker anrücken.
Gerade hat die Stadt Wolfsburg neue Badeland-Eintrittspreise und eine Trennung des Spaßbereichs von den Sportbecken vorgeschlagen. Jetzt ist auch klar, wie das Spaßbad vom Sportbad getrennt werden soll.
Wenn die Badegäste aus den Duschräumen treten, sollen sie künftig vor einer 1,10 Meter hohen Glasbalustrade stehen. In Richtung Wellenbecken kommen sie dann nur noch, wenn sie den höheren Eintritt für das Spaßbad bezahlt haben. Dafür sorgen Drehkreuze, die mit dem Kassensystem verbunden sind. Für Rollstuhlfahrer und andere Menschen, die aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen nicht die Drehkreuze passieren können, sind automatische Türen vorgesehen.
Kosten soll der Umbau inklusive Fluchttüren rund 165.000 Euro. Stimmt der Rat zu, möchte die Stadtverwaltung im August Firmen beauftragen. Die Baumaßnahmen sollen im Oktober beginnen – wenn alle Materialien lieferbar sind. „Im Dezember 2022 soll die Trennung vollzogen sein“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Rat.
Ende 2022 sollen die Sportbecken im Badeland vom Spaßbad getrennt sein
Denn im Januar 2023 möchte die Stadt Wolfsburg die neue Entgeltordnung im Badeland einführen. Wie berichtet, ist eine deutliche Preiserhöhung im Spaßbad mit seinen Rutschen, dem Wellen- und Mediterranbecken und den Whirlpools geplant. Wer diesen Bereich besuchen will, soll im günstigsten 3-Stunden-Tarif künftig statt 8,80 Euro unter der Woche 10,20 Euro Eintritt zahlen, am Wochenende 11,20 Euro.
Für Kinder ist eine Erhöhung von 5,30 auf 5,90 Euro von montags bis freitags und auf 6,40 Euro am Wochenende geplant. Für eine Familienkarte sollen Familien künftig unter der Woche 32,20 Euro zahlen, am Wochenende 34,20 Euro. Aktuell kostet eine Familienkarte für das Badeland 26,50 Euro.
Das reine Sporttreiben und Schwimmenlernen im 50-Meter-, Nichtschwimmer- und Sprungbecken soll nicht teurer werden. Erwachsene würden im Kurzschwimmertarif weiterhin 4,10 Euro Eintritt zahlen. Auch den ermäßigten Preis von 2,70 Euro und den Eintrittspreis für Kinder und Jugendliche von 2,10 Euro will die Kommune beibehalten. Als Preis für eine Sportbad-Tageskarte sind 5 Euro angesetzt.
Die Stadt Wolfsburg will die Zuschüsse ans Badeland senken
„Mit einer räumlichen Trennung der beiden Badbereiche soll auch in der Zukunft dauerhaft ein Schwimmen und Schwimmenlernen zu deutlich bezuschussten Eintrittspreisen ermöglicht werden“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Rat. „Zugleich soll der Badebereich, der unabhängig von der Daseinsvorsorge dem reinen Freizeitbereich zuzurechnen ist, weniger stark bezuschusst werden, indem für den Bereich Spaßbad ein neues Tarifsystem mit angemessenen Eintrittspreisen entwickelt wird, um das Defizit im Badeland und damit die Bezuschussung durch die Stadt Wolfsburg zu verringern.“
Das Badeland hatte laut städtischen Haushaltszahlen im zuletzt abgerechneten Coronajahr 2020 Einnahmen von 2 Millionen Euro und Ausgaben von 4,8 Millionen Euro. Im Jahr 2022 und den nächsten Jahren wird mit Ausgaben von rund 6 Millionen Euro und Einnahmen zwischen 4,4 und 4,9 Millionen Euro kalkuliert. Sportpolitiker haben Sorge, dass der Zuschussbedarf durch die steigenden Energiepreise vollkommen aus dem Ruder läuft. Vertreter von SPD und CDU signalisierten bereits Zustimmung zur neuen Entgeltordnung.