Wolfsburg. Wer den Spaßbereich des Badelandes Wolfsburg nutzen will, soll künftig deutlich mehr zahlen. Sportler sparen dagegen, erklärt Dezernentin Müller.

Die Stadt Wolfsburg will ihre Zuschüsse an das Badeland verringern. Sie schlägt darum eine völlig neue Preisstruktur vor. Stimmt der Rat der neuen Entgeltordnung zu, wird ein Besuch der Spaß- und Wellnessbereiche um einiges teurer.

Während Badeland-Besucher angesichts der sich anbahnenden Preiserhöhung im Netz ankündigen, das Badeland dann eben seltener oder nicht mehr besuchen zu wollen, meldet sich nun auch Sportdezernentin Monika Müller zu Wort. Sie weist darauf hin, dass Schwimmer, die nur den Sportbereich nutzen wollen, künftig günstiger schwimmen.

Eine Tageskarte werde für sie nur 5 Euro kosten, während bislang für zwei Stunden 7,80 und für drei Stunden 8,80 Euro zu zahlen sind. „Neben dem 50-Meter-Becken ist davon auch Sprungbecken und Nichtschwimmerbecken umfasst, sodass Schwimmenlernen ebenso wie Springen günstiger werden“, so Müller.

Stadt Wolfsburg will Badeland-Preise drastisch erhöhen

Wie aus einer Ratsvorlage hervorgeht, soll im Badeland künftig zwischen Sportbad und Spaßbad unterschieden werden. Wer das Spaßbad besuchen will, soll im günstigsten 3-Stunden-Tarif künftig statt 8,80 Euro unter der Woche 10,20 Euro Eintritt zahlen, am Wochenende 11,20 Euro. Für Kinder ist eine Erhöhung von 5,30 auf 5,90 Euro von montags bis freitags und auf 6,40 Euro am Wochenende geplant.

Sport und Spaß bietet das Badeland in Wolfsburg. Ersterer soll günstig möglich bleiben, Letzterer deutlich teurer werden.
Sport und Spaß bietet das Badeland in Wolfsburg. Ersterer soll günstig möglich bleiben, Letzterer deutlich teurer werden. © regios24 | Anja Weber

Für eine Familienkarte sollen Familien künftig unter der Woche 32,20 Euro zahlen, am Wochenende 34,20 Euro. Aktuell kostet eine Familienkarte für das Badeland 26,50 Euro.

Badeland Wolfsburg: Kostet die Familienkarte bald über 30 Euro?

Auch die Saunapreise sollen erneut angehoben werden. Drei Stunden Sauna im Badeland würden laut der neuen Entgeltordnung nicht mehr 19 Euro kosten, sondern 20,40 Euro und am Wochenende 22,40 Euro. Der Preis für die Sauna-Tageskarte soll von 23 Euro auf 24,40 Euro unter der Woche und 26,40 Euro an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen erhöht werden.

10 bis 15 Prozent Ersparnis im Spaßbad und in der Sauna soll eine neue Bonuskarte ermöglichen. Sie wäre aber laut den jetzigen Plänen der Stadtverwaltung nicht zum Kauf von Familienkarten nutzbar.

Für Besucher des Sportbereiches im Badeland wird es günstiger

„Dieses neue System soll auch dazu beitragen, das Defizit im Badeland und damit die erforderliche Bezuschussung durch die Stadt Wolfsburg zu verringern“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Rat zu den geplanten Erhöhungen der Eintrittspreise. Die Stadtverwaltung erhofft sich von der neuen Preisstruktur jährliche Mehreinnahmen von rund 700.000 Euro für das Bad im Allerpark. Monika Müller betont jedoch, dass weiterhin ein hoher Zuschuss erforderlich bleibe: „Denn auch die erhöhten Preise werden nicht kostendeckend sein, und die Energiepreise steigen weiter.“

Das reine Sporttreiben und Schwimmenlernen im Sportbecken soll nicht teurer werden. Erwachsene würden im Kurzschwimmertarif weiterhin 4,10 Euro Eintritt zahlen. Auch den ermäßigten Preis von 2,70 Euro und den Eintrittspreis für Kinder und Jugendliche von 2,10 Euro will die Kommune beibehalten. Für die 30-Tage-Saisonkarte ist eine Preiserhöhung von 37,50 auf 39,90 Euro vorgesehen.

Die neue Entgeltordnung für das Badeland soll 2023 in Kraft treten

Teurer wird laut Plänen der Stadtverwaltung bei einem positiven Ratsbeschluss die Bahnnutzung für Vereine. „Bisher kostete eine Bahn pro Stunde 17,50 Euro, und damit wurde für eine 50-Meter-Bahn im Badeland der gleiche Preis wie für eine 16-Meter-Bahn in den kleinen Hallenbädern bezahlt“, heißt es zur Begründung. Künftig soll die Nutzung einer 50-Meter-Bahn im Badeland 25 Euro kosten. Einige Bahnen werden geteilt, für die 25 Meter bleibt es dann bei 17,50 Euro.

Die neue Entgeltordnung für das Badeland würde im Januar 2023 in Kraft treten. Die politische Beratung in den Ausschüssen steht allerdings erst noch bevor.

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