Wolfsburg. Steigende Energiepreise haben auch Konsequenzen für die Bäder. Die Stadt Wolfsburg erklärt, welche Maßnahmen für die VW-Stadt in Betracht kommen.

Im Wellenbecken des Badelands planschen Schwimmgäste bei warmen 30 Grad. Ein Grad kälter ist die Temperatur im Mediterranbecken; im Sportbecken des Schwimmbades im Allerpark geht es bei 27 Grad ins kühle Nasse. Im VW-Bad und im Freibad Fallersleben sind die Sportbecken auf 24 Grad temperiert. Im Babybecken sind es 26,5 Grad. Unter freiem Himmel heizen sich die Wassermassen im Sommer weiter auf.

Tausende Liter Wasser warm zu halten, kostet viel Energie. Angesichts steigender Energiepreise wegen des Ukraine-Kriegs sowie eines möglichen Gas-Embargos haben erste Bäder im Norden angekündigt, die Temperaturen in den Schwimmbecken zu senken. In Wolfenbüttel und in Bremerhaven ist das Wasser wegen der gestiegenen Energiepreise zum Beispiel schon etwas kälter.

Fachbüro führt Berechnungen zur Absenkung der Wassertemperatur durch

Auch die Stadt Wolfsburg prüft momentan, wie sich der Energieverbrauch in den Bädern weiter reduzieren lässt. „Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wird an Konzepten gearbeitet“, sagt Monika Müller, Dezernentin für Soziales, Gesundheit, Klinikum und Sport, auf Anfrage unserer Zeitung.

So sei bereits ein Fachbüro beauftragt, um mittels Simulationsberechnungen seriös zu prüfen, wie sich die Absenkung der Beckentemperaturen in den kommunalen Bädern und im Badeland auf den Energieverbrauch auswirken würde. Geprüft wird zusätzlich, ob sich durch das Schließen einzelner Becken oder etwa bei Rutschen, Wasserpilzen, Massagedüsen oder Wellen Energie einsparen ließe.

Photovoltaikanlage im VW-Bad liefert zusätzlichen Strom

Die Bäder der Stadt werden mit Fernwärme beheizt. Im VW-Bad wurde zum Saisonstart zudem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach in Betrieb genommen. Photovoltaik ist die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen.

Die Anlage soll im Jahr etwa 17.000 Kilowattstunden Strom einsparen. „Der Strom wird für den Eigengebrauch benutzt“, erklärt die Dezernentin. Im Freibad Fallersleben trägt seit zehn Jahren eine Solarthermieanlage zur Erwärmung des Duschwassers bei. Das Freibad Almke wird über eine Biogasanlage beheizt.

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Ließe sich auch beim Saunagang Energie sparen?

Über Fernwärme und Solarthermie wird das Wasser im Schwefelbad Fallersleben erwärmt. „Mit diesen Anlagen versuchen wir eine Wassertemperatur von im Schnitt 31,5 Grad zu erreichen und auch zu halten“, so Müller. Eine Absenkung der Wassertemperatur sei dort derzeit nicht geplant.

Ließe sich beim Saunagang im Schwefelbad Energie sparen? „Die Sauna hat nur noch an den bisher besucherstärksten Tagen geöffnet“, sagt die Sportdezernentin. Diese sind aktuell mittwochs, freitags und samstags. „Wir haben im Schwefelbad auch weiterhin einen ständigen Blick auf die Energiekosten und prüfen kontinuierlich den erforderlichen beziehungsweise notwendigen Energiebedarf“, so Müller.