Wolfsburg. Am Donnerstagabend zogen Sturm und Regen heftig über die Stadt. Erst kurz zuvor gab es eine Warnung per Nina-App. Die Feuerwehr rückte mehrmals aus.

Gleich mehrere Sturmtiefs sind in den vergangenen Tagen über Wolfsburg und die Region hinweggefegt. Tagelang warnte der Deutsche Wetterdienst im Norden Deutschlands vor teils orkanartigen Böen. Sturmtief „Ylenia“ und „Zeynep“ haben auch in Wolfsburg ein Bild der Verwüstung hinterlassen: Bäume stürzten um, Dachziegel wehten weg, Straßen wurden gesperrt. Die Feuerwehren rückten dutzende Male im Stadtgebiet und in den Ortsteilen aus.

Am Donnerstagabend überraschte das nächste Unwetter die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei. „Die anderen Stürme waren lange angekündigt, der Einsatz am Donnerstag kam sehr plötzlich“, berichtete Daniel Lieske, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren in Wolfsburg. Kurz bevor Sturm und Regen heftig über Wolfsburg zogen habe es einen Warnhinweis über die Smartphone-App„Nina“ gegeben.

Sechs Sturmeinsätze in Wolfsburg

Mehrere Bäume stürzten um oder entwurzelten. Kurz nach 19 Uhr ging der erste Alarm bei der Feuerwehr ein. Die Freiwillige Feuerwehr Vorsfelde wurde gerufen, weil auf dem Berliner Ring, nahe des Schillerteichs, Äste auf der Straße lagen. „Über der Straße hing ein kräftiger Ast, der sich in der Baumkrone verfangen hatte“, schrieb die Wehr in den sozialen Medien.

Die Einsatzkräfte forderten eine Drehleiter nach und entfernten den Ast. Fast zeitgleich wurden die Vorsfelder Helfer zu einem zweiten Unwettereinsatz in der Friedrich-Ebert-Straße in der Innenstadt gerufen. Parallel fuhren Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte zum Klinikum, weil dort die Brandmeldeanlage auslöste.

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Die Ortsfeuerwehr Fallersleben rückte aus, weil in der Franz-Liszt-Straße sowie auf der Kreisstraße 114 in Höhe Ilkerbruch Bäume und Äste lagen. In Reislingen in der Sandkrugstraße musste die hiesige Feuerwehr am Abend vier Bäume entfernen. Die Straße war etwa eine Stunde lang gesperrt.

Den Einsatz erschwert hatte ein Plane, die der Wind von einem Dach eines Gebäudes auf die Zufahrt zum Reislinger Feuerwehrhaus wehte und somit den Weg versperrte. „Wir hatten auch bei diesem Sturm Hilfe von Landwirten aus den Ortsteilen, die mit ihren Treckern Bäume weggeschoben haben“, sagte Lieske und bedankte sich bei den freiwilligen Helfern. Sechs sturmbedingte Einsätze zählte die Feuerwehr insgesamt.

DWD warnt in Wolfsburg vor Windböen

Der Wind lässt auch in den kommenden Tagen kaum nach. Am Freitag warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Wolfsburg vor Windböen mit Geschwindigkeiten um 55 km/h. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen musste mit Sturmböen um 70 km/h gerechnet werden.