Wolfenbüttel. DM und Aldi gehen etwa mit einem modernisierten Konzept an den Start. Was passiert mit dem Tedi nach dem Großbrand im September?
Die Parkplätze im Gewerbegebiet Schweigerstraße sind an diesem frühen Nachmittag gut gefüllt. Einige Autos biegen nach rechts ab, um zum Baumarkt oder in die Drogerie zu kommen, andere steuern die links Seite an. Dort gibt es vornehmlich Lebensmittel zu kaufen. Es verändert sich gerade einiges in dem Wolfenbütteler Gewerbegebiet Ost: Die Kette DM hat ihre Filiale modernisiert, der Aldi-Markt öffnet an diesem Donnerstag um 7 Uhr wieder. Und der Tedi? Hier kam es zu einem folgenschweren Großbrand im September. Das Feuer zerstörte die Filiale komplett. Das Unternehmen äußerte sich auf Anfrage der Zeitung bislang nicht zu der Frage, ob der Markt wiederaufgebaut werden würde. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkrete Aussage über die Zukunft der Filiale an der Schweigerstraße treffen können“, hieß es Ende September. Auf eine erneute Anfrage reagierte Tedi nicht.
Auf dem Grundstück selbst wird gearbeitet. Eine Plane verdeckt eine Mauer. Bauzäune sperren einen Teil ab. Maschinen sind zu hören, Baufahrzeuge zu sehen. Vom Brand ist nichts mehr zu sehen, der Schutt war schnell entfernt worden nach dem Brand an Freitagnachmittag des 8. September. Nur ein Schild ist als Hinweis auf den ehemaligen Tedi-Markt noch geblieben. Über mehrere Stunden hatte es Anfang September gebrannt, 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren waren insgesamt vor Ort.

Auch einige Meter weiter wird gearbeitet: Hier werden an diesem Tag gerade die neuen Schilder für den Aldi angebracht, der im April schloss – und vorübergehend in ein Zelt zog, was ebenfalls im Gewerbegebiet stand. Seit dem 11. November ist das Zelt geschlossen, Einkaufswagen sind ebenfalls schon nicht mehr zu sehen. Die Modernisierungsmaßnahmen, so das Unternehmen, seien im Bestandsgebäude aus dem Jahr 2005 nicht umsetzbar gewesen. „Nach sorgfältiger Prüfung ist Aldi daher zu dem Entschluss gelangt, den Markt zu neu bauen“, heißt es unter anderem – und weiter: „Wir haben viele positive Rückmeldungen unserer Kundinnen und Kunden über den Zeltverkauf erhalten.“
Aldi zieht vom Zelt in der Schweigerstraße wieder um
Bei einem Besuch am ersten Zelttag freuten sich die Wolfenbütteler überwiegend über das Angebot: „Es ist eine gute Möglichkeit, hier weiter einzukaufen“, hieß es da von einem Ehepaar unter anderem. Eine andere Kundin meinte: „Ich finde es gut, dass der Markt an sich nicht geschlossen ist und ich zu einem anderen fahren muss. Es macht keinen Unterschied, ob Markt oder Zelt. Das Sortiment ist doch das gleiche, es ist genauso aufgebaut und ich muss nichts suchen.“ Andere aber fanden es „gewöhnungsbedürftig“. Etwas länger als sechs Monate war die Filiale hier untergebracht. Nun geht es zurück in das „alte-neue“ Gebäude.

„Der Fokus der neuen Märkte liegt vor allem auf einer hellen und freundlichen Einkaufsatmosphäre. Die Verkaufsfläche von 980 Quadratmetern bietet mehr Platz und breitere Gänge sowie ein vergrößertes Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren für unsere Kundinnen und Kunden“, teilt Erik Schmidt mit. Er ist Regionalverkaufsleiter bei der für Wolfenbüttel zuständigen Aldi-Regionalgesellschaft Salzgitter.
Auch DM stellt sich im Gewerbegebiet neu auf
Wieder ein paar Meter weiter sind noch die farbigen Luftballons bei DM zu sehen. Einige haben schon etwas Luft gelassen. Vor eineinhalb Wochen wurde hier Wiedereröffnung gefeiert, nachdem die Filiale für einen Monat geschlossen hatte: unter anderem gibt es jetzt, so berichtet es das Unternehmen, zwei Selbstbedienungskassen.
In einem Artikel aus dem Jahr 2002 in unserer Zeitung äußerte sich der damalige Wolfenbütteler Bürgermeister Axel Gummert über ein mögliches Gewerbegebiet übrigens wie folgt: „Das Vorhaben wird von mir grundsätzlich positiv bewertet. Im Verhältnis zur vorhandenen Einzelhandelskonzentration vor allem im Bereich Baumarkt und Gartencenter westlich der Kernstadt bietet der Standort östlich der Schweigerstraße die Möglichkeit zu einem Gegengewicht und damit zu einer besseren Versorgung der umliegenden Stadt- und Nahbereiche.“ Im Verkehrsnetz dürften gewisse Entzerrungseffekte zu erwarten sein aufgrund kürzerer und schnellerer Erreichbarkeit, teilte Gummert damals mit. Das Nahversorgungsangebot im östlichen Stadtbereich würde ergänzt und erweitert werden, ließ er zudem verlauten.
Im Laufe der Jahre kamen bekanntlich Geschäfte hinzu. Geschäfte, die sich nun wiederrum moderner aufstellen.