Wolfenbüttel. Ein 13-Jähriger der Großen Schule stürzte in Südtirol von einem Balkon und zog sich tödliche Verletzungen zu. Das ist über das Unglück bekannt.

Die Flagge vor der Großen Schule in Wolfenbüttel hängt am Mittwoch auf halbmast: Nachdem ein 13-jähriger Schüler in der Berggemeinde St. Johann im Ahrntal von einem Balkon eines Hotels gestürzt und tödlich verunglückt war, ist die Betroffenheit in der Stadt und im Landkreis riesengroß.

Der Junge, der mit seiner Familie in Dorstadt lebte, starb am Dienstag in einem Krankenhaus in Bozen in Südtirol. Er hatte an einer Skifahrt seines Gymnasiums teilgenommen. Die 60-köpfige Schülergruppe und ihre vier Begleitenden, darunter drei Lehrkräfte des Gymnasiums, waren am vergangenen Samstag nach Südtirol gereist.

Südtiroler Sanitätsbetrieb bestätigt den Tod des Schülers aus Wolfenbüttel

Wie lokale Medien in Südtirol berichten, sei der Junge vom zweiten Stock des Hotels in die Tiefe gestürzt und habe dabei schwere Verletzungen erlitten. Er soll über das Balkongeländer geklettert sein. Der Grund dafür ist unbekannt. Die örtliche Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen. Sabine Flarer, Pressesprecherin im Südtiroler Sanitätsbetrieb, bestätigte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass der Junge mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus gebracht worden sei. Er sei jedoch zwei Tage später auf der Intensivstation seinen schweren Verletzungen erlegen.

Schülerinnen und Schüler der Großen Schule bekommen psychologische Unterstützung

Unterdessen herrschen Entsetzen und Trauer an der Schule, aber auch in der Stadt und im Landkreis Wolfenbüttel. „Alle Schülerinnen und Schüler der Schule wurden heute Morgen in ihren Klassen und Kursen informiert. Es ist dafür gesorgt, dass die Kinder und Jugendlichen auch von psychologischer Seite unterstützt werden“, informierte Bianca Trogisch, Pressesprecherin des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung. Das Krisen- und Notfallteam des Regionalen Landesamtes für Schule und Bildung Braunschweig sei mit vier Schulpsychologinnen und Schulpsychologen vor Ort. Auch der zuständige Schuldezernent sei am Mittwoch in Wolfenbüttel. Die Eltern wurden mit einem Elternbrief informiert und auf Unterstützungsangebote für ihre Kinder hingewiesen.

„Das ist ein hoch dramatisches Ereignis. Wenn Unterstützung gebraucht wird, stehen wir als Notfallseelsorge selbstverständlich zur Verfügung“, sagt Frank Ahlgrim von der Notfallseelsorge Wolfenbüttel.

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Bruno Polzin, Bürgermeister in Dorstadt, sagte: „Ich kenne die Familie gut und bin sehr traurig. Aus persönlicher Erfahrung kann ich nachempfinden, wie schmerzvoll es ist, ein Kind zu verlieren. Diesen Schmerz kann man niemandem abnehmen und man kann nur versuchen, Trost zu spenden.“ Polzin sagte auch, er sei kurz vor dem Unglück noch auf dem 80. Geburtstag des Großvaters des Jungen gewesen: „Ich bin fassungslos und ehrlich gesagt auch sprachlos.“

Marc Lohmann, Bürgermeister der Samtgemeinde Oderwald, zeigte sich tief erschüttert: „Ein fürchterlicher Unfall. Mein tiefes Mitgefühl gebührt der Familie und den Freunden des Jungen. Das ganze Dorf, unsere ganze Samtgemeinde ist tief betroffen und in Gedanken bei den Hinterbliebenen“, sagte Lohmann.

Trauer und tiefes Mitgefühl prägen die die Stimmung auch an anderen Schulen in Wolfenbüttel

Die Nachricht von dem Unglück in Südtirol verbreitete sich auch an den Schulen in der Stadt Wolfenbüttel. „Wir kannten den Jungen nicht. Aber wir werden der Großen Schule unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen“, sagte Ursula Miege, die die Integrierte Gesamtschule (IGS) Wallstraße leitet. „Wir können uns aber sehr gut in die Lage der Mitschülerinnen und Mitschüler sowie der Lehrerinnen und Lehrer der Großen Schule versetzen“, sagte Miege. „Der Tod des Jungen tut uns von Herzen leid.“

Sandra Feuge, Schulleiterin des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG), sagte: „Wir sind zutiefst betroffen und nehmen großen Anteil. Wir halten in Wolfenbüttel fest zusammen. Unsere Gedanken sind bei der Familie des verunglückten Jungen.“ Katrin Unger, Schulleiterin der Henriette-Breymann-Gesamtschule (HBG) sagte, dass die Schulgemeinschaft ein Kondolenzschreiben für die Große Schule aufgesetzt habe. „Wir haben das Unglück auch im Unterricht sensibel thematisiert, denn wir haben auch Schülerinnen und Schüler aus Dorstadt, die den Jungen kannten.“

Die Schülerinnen und Schüler der Großen Schule und ihre Lehrkräfte, die an dem Skiprojekt in Südtirol teilnahmen, befanden sich am Mittwoch auf der Rückreise nach Wolfenbüttel.

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