Börßum. In Börßum wurde ein Mann von einem Kleinbus tödlich verletzt. In dem Bus befanden sich zwei Kinder. Seelsorger waren vor Ort. So haben sie geholfen.

Ein tragisches Unglück hat sich am frühen Donnerstagmorgen in Börßum ereignet: Ein 58-jähriger Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel wurde zwischen einem Kleinbus und einer Hauswand eingeklemmt und dabei tödlich verletzt. In dem Kleinbus waren zu diesem Zeitpunkt zwei Kinder im Alter von acht und zwölf Jahren – sie blieben unverletzt.

Zum Unglücksort wurde auch Hans Dieter Giesecke, ein Notfallseelsorger aus Heiningen aus dem Kreis Wolfenbüttel gerufen. Er hatte derzeit Bereitschaftsdienst. Er erklärte: „Das Unglücks-Opfer wollte gerade ein drittes Kind abholen und zur Schule fahren.“ Der Einsatz, Gespräche mit den Kindern und auch weiteren Betroffenen wie Kollegen des Verstorbenen, dauerte über drei Stunden. „Es hat mehrere Gespräche gebraucht, bis die Kinder verstanden haben, dass ihr Fahrer, den sie wirklich gern hatten, verstorben ist“, sagt Giesecke. Und weiter: „Der Verstorbene war bei den Kindern und auch bei seinen Kollegen sehr beliebt.“

Zum Unglücksort wurde Giesecke mit einer Kollegin nach einer Viertelstunde nachalarmiert. Alarmiert werden Notfallseelsorger in solchen belastenden Fällen wie in Wolfenbüttel aus der Einsatzzentrale der Feuerwehr in Braunschweig. So war es auch am Donnerstagmorgen. Zwei Minuten brauchte er von seinem Zuhause zum Unglücksort. Dann konzentrierte sich der 71-Jährige auf die Hinterbliebenen. „Ich schaue nicht in Richtung des Verstorbenen, sondern meine Blickrichtung geht zu den Trauernden.“

Mehr aus der Region:

Tragisches Unglück in Wolfenbüttel: Kinder werden von Notfallseelsorgern betreut

Schwer sei es gewesen, zu verstehen, wie es den Kindern geht. Während Gieseckes Kollegin die Kinder betreute, kümmerte sich der 71-Jährige um die Kollegen des Verstorbenen und weiteren Passanten. Er nahm auch Kontakt zu der Schulleiterin der Schüler und dem Schulamt auf. Sein Glaube helfe Giesecke, diese Einsätze zu bewältigen: „Ich mache das mit dem christlichen Glauben und mit dem Willen, zu helfen.“

Das war passiert: Nach ersten Ermittlungen der Polizei befand sich der Mann gegen kurz nach sieben Uhr morgens mit dem Fahrzeug in einer privaten Hofzufahrt auf einem Privatgrundstück an der Hauptstraße in Börßum. Der 58-Jährige hatte das Fahrzeug verlassen und hielt sich offenbar am Heck des Kleinbusses auf. Nachdem er ausgestiegen war, setzte sich das Fahrzeug vermutlich selbstständig in Bewegung und rollte vorwärts.

Mann versucht, das Fahrzeug aufzuhalten

Bei dem Versuch, das rollende Fahrzeug aufzuhalten, wurde der 58-Jährige laut Polizei zwischen einer Hauswand und dem Fahrzeug eingeklemmt. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen verstarb der Mann noch am Unglücksort.

Es laufen Ermittlungen, um die genaue Unglücksursache zu klären. Im Einsatz waren neben Polizei, Rettungsdienst und Notarzt auch die Feuerwehr und Notfallseelsorger. Die Hauptstraße in Börßum war zeitweise für den Verkehr gesperrt.