Wolfenbüttel. Das Feuer ist am Montag zur Mittagszeit an einem Carport in Halchter ausgebrochen und griff auf ein Haus über. Nun steht wohl die Ursache fest.

Höchstwahrscheinlich ist ein defekter Akku eines E-Scooters die Ursache für das Feuer, das am Montag zu einem Brand eines Carports an der Straße Im Kirchfeld in Halchter geführt hatte. Bei dem Feuer wurden nicht nur der Carport und zwei darin abgestellte Autos vernichtet. Die Flammen griffen auch auf den Dachstuhl eines Wohnhauses über und beschädigten es schwer (wir berichteten). Unterdessen sammeln Nachbarn und Freunde für die Familie Tschupke, der das Haus gehört, Geld. 19.000 Euro sind schon zusammengekommen.

Die Flammen griffen vom Carport auf das Wohnhaus über.
Die Flammen griffen vom Carport auf das Wohnhaus über. © Jörg Koglin

Der Brand war am Montag gegen 12.30 Uhr ausgebrochen. Bei ihren Ermittlungen hatte die Polizei einen Sachverständigen hinzugezogen. „Eine Brandstiftung kann damit ausgeschlossen werden“, sagte Frank Oppermann, Pressesprecher der Polizei in Wolfenbüttel. Zuletzt hatte es mehrfach im Stadtgebiet gebrannt. Der E-Scooter sei ebenfalls unter dem Carport abgestellt gewesen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses konnten sich unverletzt ins Freie retten. Sowohl Rettungsdienstkräfte als auch hilfsbereite Nachbarn betreuten die Betroffenen.

Die Familie Tschupke bedankt sich sich für die riesengroße Hilfe, die ihr zuteil wird

„Wir sind noch immer ganz geflasht“, sagt Martin Tschupke. Er selbst sei zur Zeit des Brandes auf Dienstreise gewesen und habe sich sofort auf den Heimweg gemacht. Als er nun erfuhr, dass der Akku des E-Scooters die Brandursache gewesen sei, konnte er es kaum fassen: „Der Roller war nagelneu.“ Aber all die materiellen Werte rücken wohl im Moment für die Familie in den Hintergrund – Hauptsache, es ist niemand verletzt worden. Das Ehepaar Martin und Mareike Tschupke hat drei Söhne.

In Halchter ging am Montag ein Carport in Flammen auf. 
In Halchter ging am Montag ein Carport in Flammen auf.  © Jörg Koglin

„Wir werden all das mit Hilfe all der Menschen, die uns geholfen haben, bewältigen“, ist Martin Tschupke überzeugt. Das Haus sei derzeit unbewohnbar. Zudem sei es für die brandtechnischen Untersuchungen von der Polizei beschlagnahmt. „Wir haben eine Unterkunft für die nächsten Monate. Unsere ganze Familie kann zusammenbleiben“, sagt Martin Tschupke.

An den Zaun des Grundstückes hat die Familie ein Schild angebracht, auf dem sie sich für all die Hilfe, die ihr in den vergangenen Tagen zuteil wurde, bedankt. „Unsere Nachbarn und das Deutsche Rote Kreuz haben uns das Gefühl gegeben, dass uns nichts Schlimmes mehr passieren kann“, sagt Martin Tschupke überzeugt. Die Familie versuche, das allen Verwandten, Freunden und Bekannten widerzuspiegeln.

„Zudem möchten wir uns auch ganz herzlich und ausdrücklich bei den Kameradinnen und Kameraden der beteiligten Feuerwehren sowie bei allen Rettungs- und Einsatzkräften bedanken. Diese Menschen haben uns wahnsinnig geholfen und wir wissen, in welche Gefahr sie sich immer wieder begeben, um uns oder anderen Betroffenen zu helfen“, sagt Martin Tschupke mit Nachdruck.

Dunkle Rauchwolke über Halchter – Nachalarmierung

Gegen 12.30 Uhr war am Montag eine dunkle Rauchwolke über Halchter weithin sichtbar. Kurz nach Eintreffen des Löschzugs Wolfenbüttel-Süd, bestehend aus den Wehren Linden und Halchter, alarmierte der Einsatzleiter die Kräfte aus der Kernstadt nach.

Die Brandbekämpfung erfolgte von der Straßen- und der Rückseite des Grundstückes. Dichter Rauch, insbesondere auf der Rückseite, erschwerte die Löscharbeiten. Von der Straßenseite her wurden die Flammen mit zwei Strahlrohren sowie über die Drehleiter der Wolfenbütteler Ortswehr bekämpft. Die beiden im Carport abgestellten Fahrzeuge wurden mit einem Schaumteppich abgelöscht.

Nach Auskunft von Stadtbrandmeister Olaf Glaeske konnte um 13.25 Uhr „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden. Die hochsommerlichen Temperaturen belasteten die etwa 70 Einsatzkräfte erneut erheblich. Die Soforteinsatzgruppe des DRK Wolfenbüttel, die zusammen mit dem Rettungsdienst und dem Notarzt vor Ort war, stellte die Versorgung der Einsatzkräfte mit kühlen Getränken sicher. Die umfangreichen Nachlösch- und Aufräumarbeiten an dem stark beschädigten Wohnhaus dauerten am frühen Montagnachmittag noch an.

Erst am 8. Juli hatte es im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Lindener Straße gebrannt. Auch hier war die Brandursache der Lithium-Ionen-Akku eines E-Scooters gewesen, der im Keller abgestellt war. Die Rettungskräfte mussten 16 Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses in Sicherheit bringen. Die giftige Rauchentwicklung hatte sie gefährdet. Vier Menschen mussten mit Rauchgasvergiftungen ins Klinikum gebracht werden.

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