Wolfenbüttel. Die Feuerwehr wurde erneut zu einem Kellerbrand in Wolfenbüttel alarmiert. Zeitgleich brach wenige Straßen entfernt ein weiterer Brand aus.

Erster Kriminalhauptkommissar Andreas Twardowski als Leiter der Sonderkommission für die Brandserie in Wolfenbüttel schreckt nach eigenen Angaben schon immer auf, wenn er ein Feuerwehrfahrzeug durch Wolfenbüttel fahren hört. Dann befürchtet er immer, dass erneut eine Brandstiftung erfolgt ist, – so wie seit dem 21. Juni bereits sieben Mal geschehen, wobei ein Schaden in Höhe von mehr als einer Million Euro entstanden ist. Am Samstagabend war es wieder soweit: Die Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel wurde erneut zu einem Kellerbrand in der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße in Wolfenbüttel alarmiert. Fast zeitgleich brach wenige Straßen entfernt in Groß Stöckheim ein weiterer Brand aus. Beide Brände legen den Verdacht nahe, dass es sich um die Fortsetzung der Brandserie in Wolfenbüttel handelt, denn bei beiden Bränden ist von Brandstiftung auszugehen, auch wenn die genauen Untersuchungen durch die Experten der Polizei noch erfolgen müssen.

Die Brandserie in Wolfenbüttel ging auch am Samstagabend weiter. Hier löscht die Ortswehr Groß Stöckheim einen Container.
Die Brandserie in Wolfenbüttel ging auch am Samstagabend weiter. Hier löscht die Ortswehr Groß Stöckheim einen Container. © Jörg Koglin

Die Ortsfeuerwehr Wolfenbüttel wurde zunächst am Samstagabend um 21 Uhr zu einem Brand in die Dr.-Heinrich-Jasper-Straße in Wolfenbüttel alarmiert. Aus dem dortigen Abrisshaus wurde eine Rauchentwicklung aus dem Keller gemeldet. Wie die Sprecher der Stadtfeuerwehr mitteilten, bestätigte sich der Brand. Ein Papierstapel brannte im Keller. Ein Trupp ging unter Atemschutz vor, um das Feuer zu löschen. Kurze Zeit später war der Brand unter Kontrolle.

Fast zeitgleich gab es einen weiteren Brand

Fast zeitgleich wurde der Brand eines Papiercontainers in der Straße In den Blumengärten in Groß Stöckheim gemeldet. Dieser Einsatzort war nur etwa 200 Meter von der ersten Einsatzstelle entfernt. Um diesen Brand kümmerte sich die Ortsfeuerwehr Groß Stöckheim. Der Container wurde mit einem C-Rohr abgelöscht und anschließend mit Löschschaum geflutet.

Beide Brände fügen sich auch deshalb in die Brandserie in der Auguststadt ein, da sie in der Umgebung der Häuser stattfanden, die schon in den vergangenen Wochen von Dachstuhlbränden betroffen waren. Ob es sich bei allen Brandstiftungen der vergangenen Wochen um ein und denselben Täter handelt, oder ob es mehrere Täter oder gar eine Tätergruppe gibt, das gehört auch zu den Fragen, denen die Sonderkommission der Polizei nachgeht. Dabei ist sie allerdings auf Hinweise der Bevölkerung angewiesen, so Twardowski, der den Brandstifter mit den Worten beschrieb: „Der will was anzünden und er findet was, was er anzünden kann.“ Diese Beschreibung trifft durchaus auch auf die Brände vom Samstagabend zu, denn sowohl der Container als auch das Abrisshaus könnten Orte sein für jemanden, der gern Feuer legt. Dabei könnte es bei diesen beiden Bränden durchaus sein, dass der oder die Täter beobachtet worden sind, da es zum Zeitpunkt der Brandlegung noch hell war.

Warum die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe bittet

Begonnen hat derweil die Verteilung des Schreibens des Polizeikommissariats Wolfenbüttel an die Bewohner der Häuser innerhalb der Okerumflut in Wolfenbüttel. Mit diesem Schreiben bittet die Polizei einerseits um Mithilfe bei der Suche nach dem Brandstifter, andererseits gibt die Polizei auch wichtige Hinweise, wie sich Hausbewohner vor Brandanschlägen schützen können.

Und das sind die Hinweise der Polizei Wolfenbüttel

  • Die Polizei Wolfenbüttel bittet Anwohner der Innenstadt und der Auguststadt um Mithilfe, um weitere Brände in der Fachwerkstadt Wolfenbüttel zu vermeiden. Sie empfiehlt:
  • Halten Sie Haustüren geschlossen
  • Zugänge zum Dachboden/Keller möglichst verschließen
  • Auf verdächtige Personen achten, insbesondere auf hausfremde Personen
  • Personen nicht unbeobachtet in das Haus lassen
  • Informieren Sie bei ungewöhnlichen Feststellungen sofort die Polizei unter der Notrufnummer 110 oder rufen Sie die Polizei Wolfenbüttel direkt an unter der Telefonnummer (05331) 9330.

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