Wolfenbüttel. Ein Mann erleidet schwere Brandverletzungen, ein zweiter eine Rauchvergiftung. Feuerwehr rettet Frau und Kind über die Drehleiter.

Aus bislang ungeklärter Ursache hat es im Erdgeschoss eines Fachwerkhauses an der Brauergildenstraße in Wolfenbüttel gebrannt. Dabei sind zwei Menschen schwer verletzt worden. Ein Mann konnte sich selbst ins Freie retten, musste aber mit schwersten Brandverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Ein anderer Mann erlitt eine Rauchvergiftung. Die Ortswehr Wolfenbüttel rettete eine Frau und ihr Kind über die große Drehleiter.

Zunächst hieß es, es habe im Keller des Hauses eine Explosion gegeben. Diesen Sachverhalt konnte Frank Oppermann, Pressesprecher der Polizei Wolfenbüttel, jedoch nicht bestätigen. Zur Erforschung der Brandursache hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen.

Das Treppenhaus war verqualmt – der Qualm versperrte einer Frau mit Kind den Weg

Als die Feuerwehr eintraf, war das Treppenhaus bereits stark verqualmt. Der Qualm schnitt einer Frau und ihrem Kind, die sich im dritten Stockwerk des viergeschossigen Hauses befanden, den Weg ab. Die Ortswehr Wolfenbüttel setzte die große Drehleiter ein, um die Frau und das Kind aus dem Haus zu retten.

„Das Hotel Bayrischer Hof hat die beiden kurzfristig aufgenommen, damit sie bei der Kälte nicht draußen stehen mussten. Später fanden sie Aufnahme bei Angehörigen“, berichtet Oppermann weiter.

Während der Mann mit den schweren Brandverletzungen mit dem Rettungshubschrauber Christoph 4 in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) geflogen wurde, konnten Feuerwehrleute einen zweiten Mann mit einer sogenannten Brandfluchthaube bedecken und aus dem verqualmten Treppenhaus holen. Eine solche Schutzhaube besteht aus beschichtetem Gewebe, hat ein Sichtfenster und einen speziellen Filter. Dieser Mann wurde mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Feuerwehrtrupps unter schwerem Atemschutz durchkämmten das Gebäude

Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Mehrere Feuerwehrtrupps, ausgerüstet mit schwerem Atemschutz, durchkämmten das gesamte Fachwerkgebäude. Aufgrund des rettungsdienstlichen Stichwortes „Massenanfall von verletzten Personen“ seien zahlreiche Rettungskräfte und -fahrzeuge im Einsatz gewesen. Der Rettungsdienst aus Wolfenbüttel bekommt bei einem solchen Einsatz überregionale Unterstützung, teilte ein Sprecher der Ortswehr Wolfenbüttel mit.

Weil das Haus durch den Qualm schwer verrußt ist, kann es vorübergehend nicht bewohnt werden.

71-jähriger Bewohner starb vor wenigen Tagen bei einem Feuer in der Langen Herzogstraße

Erst vor wenigen Tagen war ein 71-jähriger Mann in seiner Wohnung an der Langen Herzogstraße in Wolfenbüttel bei einem Feuer ums Leben gekommen. Das Feuer war in der Nacht zum vergangenen Sonntag ausgebrochen. Auf dem Herd stehendes Essen hatte zu einer extremen Rauchentwicklung geführt. Mehrere Menschen hatten fluchtartig ihre Wohnungen verlassen. Sie konnten sich auf der Straße in Sicherheit bringen.

Ein Atemschutztrupp der Feuerwehr hatte den 71-jährigen dann in der verqualmten Wohnung im 1. Obergeschoss gefunden und ihn durch das Treppenhaus ins Freie gebracht. Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienstes versuchten, den Mann zu reanimieren. Doch die Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.

Der Bericht wurde aktualisiert.