Rund zehn Millionen Haushalte in ganz Deutschland heizen noch mit Heizöl. Das ist im Hinblick auf die vielen Schlagzeilen rund um die Gasversorgung fast in Vergessenheit geraten. Auch ist das Ende der klassischen Ölheizung in Deutschland politisch erwünscht und sogar schon eingeleitet worden – ab 2026 ist der Einbau einer neuen Ölheizung nicht mehr erlaubt.
Eine Ausnahme sieht die Energieeinsparverordnung nur für Ölheizungen vor, die nachweislich mit einer erneuerbaren Energie betriebenen Heizung kombiniert werden – also etwa einer Wärmepumpe. Für eine Kombination aus Ölheizung und Wärmepumpe gibt es sogar eine Förderung – allerdings nur für den CO₂-neutralen Teil der Anlage.
- Kostenvergleich überrascht: Ölheizung und Wärmepumpe – ab wann sich der Tausch lohnt
- Brennstoffheizung besser? Wo die Gasheizung einer Wärmepumpe deutlich überlegen ist
- Geld vom Staat: Ölheizung und Wärmepumpe kombinieren – so viel Förderung gibt es
- "Heizungs-Tausch-Bonus": So viel Geld bekommen Sie für Ihre alte Gas- oder Ölheizung
- Zuschuss von bis zu 40 Prozent: Wie viel Förderung es für eine neue Wärmepumpe gibt
Ölheizung bald verboten? Verordnung beachten – Verbraucher sollten diese Frist kennen
Die Verordnung sieht auch ein rasches Aus für Ölheizungen vor – die 30 Jahre oder älter sind – sofern diese nicht mit einem Niedertemperaturkessel oder Brennwerttechnik betrieben werden. Doch auch jüngere Anlagen sind oft nicht sehr effizient. Das Heizen ist damit teurer als nötig und belastet das Klima mehr als mit einer modernen Anlage. Folglich kann der Austausch der alten Ölheizung auch in diesen Fällen etwas bringen. Ein Hinweis auf die Energiebilanz liefert das vom Schornsteinfeger vergebene Effizienzlabel. Das kennen Verbraucher auch von Elektrogeräten. Ist die Heizung weit von der Bestnote „A“ entfernt, ist der Austausch angeraten.
Doch lohnt sich der Austausch einer alten Ölheizung gegen eine neue oder ist der Umstieg auf eine andere Heiztechnologie sinnvoller? Bis Ende 2025 ist der Einbau neuer Ölheizungen noch erlaubt – muss nur der Brennkessel erneuert werden, bleiben die Kosten vergleichsweise gering. Tank, Heizkörper sowie die Leitungen können ja weiter genutzt werden. Die Kosten für eine Teilerneuerung der Ölheizung hängen von einer ganzen Reihe Faktoren ab, etwa von der Größe der Wohnfläche. Neue Brennwertkessel sind zumindest deutlich effizienter als herkömmliche Anlagen.
Ölheizung vs. Wärmepumpe: Was ist besser? Die Kosten für beide Heizsysteme im Vergleich
Allein durch die Anschaffung eines neuen Brennwertkessels kann der Energieverbrauch um bis zu 30 Prozent sinken. Die Kosten für eine neue Ölheizung liegen je nach Umfang des Austauschs bei etwa 8.000 Euro und mehr – doch die Unsicherheit über die späteren laufenden Heizkosten sind dabei noch nicht berücksichtigt. Seit Anfang Januar sind die Heizölpreise im Abwärtstrend – das muss auf lange Sicht aber nicht so bleiben. Marktanalysten warnen – ein Problem könnte die Heizölpreise wieder ansteigen lassen und sich auf die Entwicklung der Heizölpreise 2023 stark auswirken.
Insofern lohnt sich womöglich der frühzeitige Umstieg auf eine alternative Wärmeerzeugung – etwa durch den Einbau einer Wärmepumpe. Ein Blick in die Vergleichstabellen zeigt: Der Austausch einer Ölheizung gegen eine neue Wärmepumpe ist erst einmal mit viel höheren Kosten verbunden – je nach Typ der Wärmepumpe und den örtlichen Gegebenheiten rechnet das Vergleichsportal Verivox mit Anschaffungskosten zwischen 15.000 und 28.000 Euro. Doch in der Rechnung für die Kosten einer neuen Wärmepumpe insgesamt sind die üppige staatliche Förderung für Wärmepumpen nicht enthalten.
Heizung | Kosten in EUR |
Ölheizung | ab ca. 8.000 |
Gasheizung | ab ca. 7.000 |
Wärmepumpe | ab ca. 15.000 |
Holz- oder Pelletheizung | ab ca. 10.000 |
Fernwärme | ab ca. 5.000 |
Brennstoffzellen | ab ca. 30.000 |
Solarthermie | ab ca. 10.000 |
Wärmepumpe statt Ölheizung: Förderung nicht vergessen – so viel Geld gibt es vom Staat
Bis zu 40 Prozent der Kosten übernimmt der Steuerzahler. Die staatliche Förderung für eine neue Wärmepumpe kommt aus mehreren Programmen. Neben einem Grundzuschuss in Höhe von 25 Prozent gibt es einen "Heizungs-Tausch-Bonus" für die alte Gas- oder Ölheizung von zehn Prozent sowie in gewissen Fällen für eine Wasser- oder Erdwärmepumpe noch einmal fünf Prozent Rabatt. Aus 15.000 Euro Gesamtkosten für eine neue Wärmepumpe werden mit der 40-Prozent-Höchstförderung nur noch 9.000 Euro.
Bezeichnung der Förderung | Zuschuss in Prozent |
Grundförderung ("Basis-Zuschuss") | 25 |
Heizungs-Tausch-Bonus | 10 |
Wärmepumpen-Bonus | 5 |
Summe aller staatlichen Zuschüsse | 40 |
Im laufenden Betrieb sind Wärmepumpen langfristig günstiger als Ölheizungen. Wie teuer die Betriebskosten für eine Wärmepumpe sind, hängt auch von der Entwicklung der Strompreise in Deutschland ab. Denn die Wärmepumpen werden mit elektrischer Energie betrieben – die tatsächlichen Kosten sind je nach individuellen Gegebenheiten unterschiedlich. Bei einem Energieeffizienzhaus werden etwa wenige hundert Kilowattstunden benötigt. Aktuell hat sich der Strompreis in Deutschland bei um die 40 Cent je Kilowattstunde in Neuverträgen eingependelt.
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