Hannover. Wegen der Pandemie wurden so viele Hilfen wie nie zuvor bewilligt. Doch auch für normale Förderprogramme wird ein Milliardenbetrag ausgegeben.

Die Förderbank des Landes Niedersachsen hat 2020 vor allem wegen der Corona-Krise so hohe Wirtschaftshilfen bewilligt wie nie zuvor. Die Gesamtsumme habe sich im Vergleich zum Vorjahr auf über 3 Milliarden Euro etwa verdreifacht, teilte das Institut am Mittwoch in Hannover mit. Davon seien knapp 1,9 Milliarden Euro allein auf genehmigte oder schon ausgezahlte Mittel für angeschlagene Unternehmen und Selbstständige entfallen. Die NBank meldete aber auch eine Ausweitung des regulären Fördervolumens auf 1,2 Milliarden Euro.

Kritik: Antragsverfahren auf Corona-Hilfen oft zu kompliziert

Die Zahl der insgesamt unterstützten Anträge schoss von gut 20.000 in üblichen Förderjahren auf fast 200.000 empor – der überwiegende Teil (175.000) bezog sich auf Programme im Zusammenhang mit der Pandemie. Der parallel gestiegene Beratungsbedarf habe sich in mehr als 60.000 Überstunden für das Personal niedergeschlagen, hieß es.

Während des ersten Quartals 2021 seien weitere 1,6 Milliarden Euro an Corona-Hilfen auf den Weg gebracht worden. Neben der Auszahlung von Mitteln aus Landestöpfen organisierte die NBank – wie andere Förderinstitute – einen großen Teil der regionalen Verteilung von Bundesmitteln. Die Antragsverfahren waren dabei angesichts der wirtschaftlichen Not vieler Empfänger oft als komplex und langwierig kritisiert worden. Jedoch mussten die Banken auch auf hinreichende Kontrollen achten, nachdem es zu vielen Betrugsfällen gekommen war.

62 Millionen Euro für Hilfen an Soloselbstständige

„Bis Mitte Mai sind 419 Millionen Euro an Novemberhilfe und 450 Millionen Euro an Dezemberhilfe in Niedersachsen ausgezahlt worden“, so Vorstandschef Michael Kiesewetter zur weiteren Zwischenbilanz im laufenden Jahr. Hinzu kamen 520 Millionen Euro an Überbrückungshilfe III – nach stockendem Anlauf sind laut NBank nun drei Viertel davon ausgezahlt – und 62 Millionen Euro für Hilfen an Soloselbstständige.

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Für die übrigen Bereiche unabhängig von der Bekämpfung der schweren Wirtschaftskrise nannte die NBank unter anderem 205 Millionen Euro für Wohnraumförderung, 647 Millionen Euro für Infrastruktur-Ausbau, 148 Millionen Euro für Arbeitsmarktprogramme und 203 Millionen Euro für die Förderung kleiner und mittelständischer Firmen. Manche Hilfen sind Darlehen, manche sind Zuschüsse oder Investitionsmittel.

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