Wolfsburg. Die Elektro-Mobilität steht beim Jahresabschlussgespräch im Mittelpunkt. Um Kosten zu senken, sollen weitere Arbeitsplätze gestrichen werden.

Die Marke VW will bis 2023 weltweit mehr als elf Milliarden Euro investieren. Davon sollen mehr als neun Milliarden Euro in die Elektro-Mobilität fließen. Zugleich wird die Marke kräftig an der Kostenschraube drehen – unter anderem durch Stellenabbau, die Steigerung der Produktivität in den Werken um 30 Prozent und durch die Reduzierung der Variantenvielfalt der Modelle sollen die Kosten bis 2023 um weitere drei Milliarden Euro sinken. Die operative Rendite soll bis 2022 auf sechs Prozent steigen. Das teilte die Konzern-Kernmarke am Donnerstag mit.

Ralf Brandstätter, operativer Chef der Konzern-Kernmarke, begründete vor Journalisten den Ausbau der E-Mobilität. „Die Elektro-Mobilität bietet die große Chance, die Klimaziele zu erfüllen.“ Werden die verfehlt, drohen dem Unternehmen unter anderem in Europa empfindliche Strafzahlungen.

Das Sparprogramm wird nach Angaben Brandstätters erforderlich, um die Investitionen stemmen zu können. Wie Finanzvorstand Arno Antlitz ausführte, ist Rendite von wenigstens 6 Prozent erforderlich, um die entsprechenden Mittel bereitstellen zu können. Für dieses Jahr stellte er eine Rendite von vier Prozent in Aussicht. Allerdings sei dieses Ziel angesichts der problematischen Umstellung auf das neue Verbrauchs- und Abgasprüfverfahren WLTP ehrgeizig. Noch lägen nicht für alle Modelle die WLTP-Freigaben vor.

Der Ende 2016 zwischen Unternehmen und Betriebsrat vereinbarte „Zukunftspakt“, der 2020 ausläuft, wird eine Art Nachfolger erhalten. Erneut geht es um ehrgeizige Sparziele, die Kosten sollen wie schon im „Zukunftspakt“ erneut um drei Milliarden Euro sinken. Erreicht werden soll das Ziel unter anderem durch den Abbau von Arbeitsplätzen. Der Stellenabbau soll wie schon beim „Zukunftspakt“ sozialverträglich erfolgen - vor allem über Altersteilzeit. Um wie viele Mitarbeiter es dabei geht, blieb zunächst offen.

Antlitz berichtete, dass die Ziele des „Zukunftspakts“ mit Blick auf den Abbau von Arbeitsplätzen schneller erreicht würden als geplant. In Deutschland sollten 23.000 Stellen gestrichen werden. Parallel dazu sollten 9000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, unter anderem für IT-Tätigkeiten. Bislang seien 5600 Stellen abgebaut worden, zudem gebe es 9300 unterschriebene Altersteilzeitverträge. Parallel dazu seien fast 2000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden.

Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann kündigte eine breit angelegte Digitalisierung nicht nur der Autos, sondern auch von Mobilitätsdienstleistungen und Kommunikation mit den Kunden an. Obwohl die bereits erwähnten WLTP-Probleme, Auslieferungen und Ergebnis in eine tiefe Delle zogen, könne die Marke in diesem Jahr doch noch einen Verkaufsrekord erzielen, stellte Stackmann in Aussicht.