Wolfsburg. Die Bundesliga-Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben kein Mitleid mit Sparta Prag, gewinnen das Testspiel vor der VW-Arena mit 10:0.

Es war „nur“ ein Test- und kein Pflichtspiel. Aber was die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg am Freitag gegen Sparta Prag auf den A-Platz vor der VW-Arena zauberten, konnte sich sehen lassen. Mit dem völlig überforderten Gegner aus Tschechien machte der Bundesliga-Spitzenreiter kurzen Prozess, schickte Sparta mit einem mehr als deutlichen 10:0 (3:0) nach Hause. Torjägerin Alexandra Popp traf gleich vier Mal, für die weiteren VfL-Treffer sorgten Chantal Hagel (2), Fenna Kalma (2) und Sveindis Jonsdottir (2).

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Es war eine Partie, wie sie VfL-Coach Tommy Stroot auch erwartet hatte: Der VfL war von der allerersten Minute an extrem dominant, schnürte Tschechiens Nummer 2 hinter Stadtrivale Slavia Prag immer wieder in deren Defensive ein und erspielte sich Chancen fast im Minutentakt. Drei Mal Popp und Jule Brand zielten aber zu ungenau, um bereits ein frühes Tor vorzulegen. Auffällig: Rückkehrerin Lena Oberdorf, die das Trainingslager in Portugal krankheitsbedingt verpasst hatte, zog im Mittelfeld die Fäden, spielte immer wieder kluge Pässe in die Tiefe, mit denen die Wolfsburgerinnen die Slavia-Abwehr sezierten.

Lena Oberdorf glänzt mit klugen Pässen aus dem Mittelfeld

Genauso gingen die Wölfinnen auch in Führung: Oberdorf schickte Vivien Endemann, die im Sechzehner in die Mitte legte, wo Popp keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu schieben - 1:0 (28.). Auch vier Minuten später war Oberdorf Ausgangspunkt, sie spielte einen tiefen Ball direkt auf Popp, die vor Prags Keeperin Zuzana Kozurikova cool blieb und zum 2:0 einschob. Den Hattrick machte die DFB- und VfL-Kapitänin dann mit dem Pausenpfiff, per Kopf nach Flanke von Joelle Wedemeyer.

Lena Oberdorf (rechts) hatte das Portugal-Trainingslager ihrer Mannschaft verpasst, zeigte im VfL-Test gegen Sparta Prag eine starke Leistung.
Lena Oberdorf (rechts) hatte das Portugal-Trainingslager ihrer Mannschaft verpasst, zeigte im VfL-Test gegen Sparta Prag eine starke Leistung. © regios24 | Sebastian Priebe

Die Wolfsburger Offensive zeigte extrem viel Spielwitz und erspielte sich eine Fülle an Chancen, sowohl über die auffälligen Außen Brand und Endemann als auch durch das Zentrum durch Oberdorf, Svenja Huth und Hagel. Letztere legte kurz nach der Pause das vierte Tor nach, weil der Sparta-Torhüterin ihr Schuss durch die Finger ins eigene Netz rutschte.

Nach der Pause zeigen sich die Wolfsburgerinnen noch torhungriger

Die Wolfsburgerinnen, die ihre ersten zwei Testspiele der Winter-Vorbereitung gegen die TSG Hoffenheim (2:0) und Ajax Amsterdam (3:0) bereits gewonnen hatten, zeigten eine richtig gute Leistung gegen ein tschechisches Topteam, das es in Deutschlands 1. Liga vermutlich schwer hätte. Und die Grün-Weißen hatten noch lange nicht genug: Nochmal Popp, nochmal Hagel - das halbe Dutzend war bereits nach 57 Minuten voll.

Auch Vivien Endemann (links) hatte die Gelegenheit, sich gegen Sparta Prag in die Torschützinnenliste einzutragen, legte aber das erste Wolfsburger Tor auf.
Auch Vivien Endemann (links) hatte die Gelegenheit, sich gegen Sparta Prag in die Torschützinnenliste einzutragen, legte aber das erste Wolfsburger Tor auf. © regios24 | Sebastian Priebe

Jetzt wechselte Stroot gleich sieben Mal, an der VfL-Überlegenheit änderte das gar nichts. Jonsdottir klaute der Sparta-Torfrau den Ball, Kalma staubte ab; der siebte Streich. Jonsdottir selbst legte noch zwei weitere Treffer nach - auch Wolfsburgs isländische Tempo-Spielerin kommt nach ihrer langen Verletzungspause immer besser in Schwung. Kalma machte es schließlich auf Vorlage Ewa Pajors zweistellig.

Torhungrig und spielfreudig: Der Re-Start kann kommen

Mit Blick auf den Auftakt in die zweite Saisonhälfte am Montag, 29. Januar, um 19.30 Uhr bei der SGS Essen muss dem Bundesliga-Spitzenreiter nicht bange sein. Vielmehr dürfen die Wolfsburgerinnen hoffen, dass sie nach vielen dürftigen Leistungen im ersten Halbjahr leistungs- (und nicht nur ergebnistechnisch) die Kurve bekommen werden - der Auftritt am Freitag hat auf jeden Fall Lust auf den Re-Start gemacht. Am Mittwoch (19.30 Uhr) gibt‘s in Wolfsburg (der genaue Ort ist noch offen, wahrscheinlich wieder vor der VW-Arena) die Generalprobe gegen den Zweiten der Regionalliga Nord, Hannover 96.

VfL-Coach Tommy Stroot konnte mit der Leistung gegen Prag am Freitag sehr zufrieden sein.
VfL-Coach Tommy Stroot konnte mit der Leistung gegen Prag am Freitag sehr zufrieden sein. © regios24 | Sebastian Priebe

Spiel kompakt:

VfL Wolfsburg: Frohms - Wedemeyer, Küver, Janssen (62. Hegering), Rabano (62. Nemeth) - Oberdorf (62. Wilms), Hagel (62. Xhemaili) - Endemann (62. Jonsdottir), Huth, Brand (62. Pajor) - Popp (62. Kalma).

Tore: 1:0 Popp (28.), 2:0 Popp (32.), 3:0 Popp (45.), 4:0 Hagel (52.), 5:0 Popp (55.), 6:0 Hagel (57.), 7:0 Kalma (71.), 8:0 Jonsdottir (76.), 9:0 Jonsdottir (78.), 10:0 Kalma (85.)