Bremen. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac findet an der Weser nie richtig ins Spiel – und kassiert die erste Pflichtspielpleite seit September.

Irgendwann, so hatte es Niko Kovac am Freitag gesagt, würde jede Mannschaft mal eine Leistungsdelle verkraften müssen. Gut, so weit ist es beim VfL Wolfsburg noch längst nicht. Die Serie von sechs Siegen in der Fußball-Bundesliga aber ist am Samstag gerissen. Bei Werder Bremen setzte es eine 1:2 (0:1)-Niederlage. Die erste seit dem 0:2 gegen Union Berlin am 18. September des Vorjahres.

Im Vergleich zum 5:0-Kantersieg bei Hertha BSC veränderte Trainer Niko Kovac sein Team auf einer Position: Paulo Otavio rückte nach seiner Gelbsperre wieder auf die linke Abwehrseite, Maxence Lacroix blieb draußen. Und diese Elf musste im ersten Durchgang mit einer Situation zurechtkommen, die sie vermutlich kaum noch kannte: mit einem Gegentor. Während ihrer Siegesserie hatten die Grün-Weißen nämlich nur ein einziges hinnehmen müssen. Beim 2:1-Sieg in Hoffenheim war das – im vergangenen November.

VfL Wolfsburg kassiert erstes Gegentor seit langer Zeit

In Bremen war es nun WM-Fahrer Niclas Füllkrug, der dem VfL ein Tor einschenkte. In der 24. Minute traf er per Strafstoß.Yannick Gerhardt hatte den Ball im Sechzehner aus kurzer Distanz an den Arm bekommen. Nach dem Videostudium zeigte Schiedsrichter Daniel Siebert auf den Punkt. Die Führung der Gastgeber ging in der ersten Hälfte durchaus in Ordnung. Die Wölfe hatten so ihre Schwierigkeiten mit der Aggressivität der Bremer. Werder war in vielen Situationen griffiger, giftiger – und auch ein bisschen grober.

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Es wirkte fast ein wenig so, als hätte die Mannschaft von Ole Werner den stärkeren Grund, mit breiter Brust aufzulaufen. Dabei hatte der Klub von der Weser die vergangenen vier Spiele verloren.

Chancenlos waren die Wolfsburger aber nicht. Bereits in der ersten Spielminute hätte Patrick Wimmer beinahe für den nächsten Blitzstart gesorgt, scheiterte aber an Keeper Jiri Pavlenka. In der Folge traf Mattias Svanberg per Heber die Latte (34.). Drei Minute davor wurde Jonas Wind ein Tor aberkannt, weil Vorlagengeber Wimmer im Abseits stand. Die dickeren Möglichkeiten aber hatte Werder.

Gegen Bremen kaum Gefahr von der Mannschaft von Niko Kovac

Die zweite Hälfte begann dann, wie die erste Aufgehört hatte. Irgendwie wollte das Wolfsburger Spiel nicht so funktionieren wie zuletzt. Mal waren die Zuspiele etwas zu kurz oder zu ungenau. Mal hatten die Wölfe etwas Pech. Und oft langten die Hausherren robust dazwischen. Die ließen die Wölfe jetzt vermehrt kommen und lauerten auf ihre Konterchancen.

VfL Wolfsburg verliert gegen Werder Bremen – die Bilder

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Eine ganze Weile plätscherte die Partie ein wenig vor sich hin. Werder wollte nichts anbrennen lassen. Wolfsburg vermochte nicht richtig gefährlich zu werden. Und dann machte Füllkrug den Deckel drauf. Die VfL-Abwehr lieferte in der 77. Minute einen Lehrfilm dafür, wie sich ein Defensivverbund nicht verhalten sollte. Zu große Abstände zum Gegner, keine saubere Zuteilung – und das alles im eigenen Strafraum. Bremens Angreifer hatte aus rund sechs Metern keine Mühe mehr, den Gästen den zweiten Treffer einzuschenken. Zwar gelang Kevin Paredes in der 90. Minute noch der Anschluss – aber auch das half nicht mehr.

Am Dienstag geht’s für den VfL Wolfsburg um das DFB-Pokal-Viertelfinale

Ob die so breite Brust der Wölfe durch diesen Rückschlag nun abschwellen wird, muss sich erst noch zeigen. Die nächste Chance, einen neuen Positiv-Lauf zu starten, lässt aber nicht allzu lange auf sich warten. In der Bundesliga hat der VfL nun zwar eine Woche Pause, bevor sich am 5. Februar Serienmeister Bayern München in der VW-Arena vorstellt (17.30 Uhr).

Zuvor aber steht noch ein weiterer Gradmesser an. Am Dienstag (20.45 Uhr) in Berlin nämlich. Da spielt die Kovac-Elf gegen Union um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Und bekanntlich führt ein Weg nach Europa auch über den Pokalwettbewerb – und da wollen die Wolfsburger unbedingt hin.