Braunschweig. Die Braunschweiger zeigen eine starke erste Hälfte, dann wird Berlin stärker. Kaufmann und Maza treffen, rote Karte für Kurucay.
Andreas Bouchalakis hätte es besser wissen können. Der Mittelfeldspieler von Hertha BSC wurde auf der griechischen Ferieninsel Kreta geboren. Man hätte also erwarten können, dass der Nationalspieler das Fußballspielen am Strand gewohnt ist. In der 14. Minute des Zweitliga-Spiels bei Eintracht Braunschweig gab Bouchalakis im Spielaufbau allerdings zu wenig Druck auf den Ball, sodass Fabio Kaufmann dazwischensprinten und die Kugel zum 1:0 für die Blau-Gelben versenken konnte.
Aber was hat das mit Strandfußball zu tun? Nun, offenbar, um den Platz vor den winterlichen Umständen zu schützen und für die nahe Zukunft zu verbessern, hatte der Klub viel, viel Sand auf den Rasen des Eintracht-Stadions gekippt. Und gerade zu Beginn der Partie wirkten die Akteure beider Mannschaften unsicher auf dem gewöhnungsbedürftigen Terrain. Allerdings: Die Braunschweiger fühlten sich in der Sandkiste schneller wohl. Einen Vorteil hatten sie im Übrigen nicht, da Daniel Scherning zuvor nicht im Stadion trainiert hatte.
In der ersten Hälfte ist Eintracht die klar bessere Mannschaft
Der Trainer durfte mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Hälfte 1 vollauf zufrieden sein. Seine Abwehr stand sattelfest und ließ keine einzige Hertha-Chance zu. Seine Offensivabteilung kreierte einige gefährliche Szenen und neben Kaufmanns Tor zwei sehr gute Chancen. Eine durch Johan Gomez (40.), eine durch Kaufmann (42.). Es hätte zur Pause nicht nur 1:0 für Braunschweig, sondern 2:0 stehen können.
Fotostrecke: Eintracht spielt 1:1 gegen Hertha BSC
Im Mittelfeld stach Kaufmann nicht nur aufgrund seines Tores hervor. Er schaffte mit seinen dynamischen Läufen immer wieder Räume, die seine Mitspieler bespielen konnten. Auch Rayan Philippe setzte Akzente mit seiner Schnelligkeit und Technik. Allerdings: Das eine Tor war nach 45 Minuten zu wenig. Und das rächte sich sehr schnell.
Hertha BSC übernimmt nach einem Dreifach-Wechsel die Kontrolle
Denn Pal Dardai hatte in der Pause auf den schwachen Auftritt seiner Mannschaft reagiert und gleich dreifach gewechselt. Herthas Trainer tauschte unter anderem Haris Tabakovic ein, der beim 3:0-Sieg der Berliner im Hinspiel gegen die Blau-Gelben alle Tore erzielt hatte. Zudem kam Ibrahim Maza in die Partie. Und während Tabakovic unmittelbar nach WIederanpfiff die dicke Chance aufs 1:1 noch ausließ, machte es Maza in Minute 52 besser. Sein platzierter Schuss ins lange Eck sorgte fürs 1:1, das zu diesem Zeitpunkt noch unverdient war.
Aber mit dem Tor im Rücken wurden die Berliner mutiger. Eine Eigenschaft, die ihnen in den ersten 45 Minuten noch völlig gefehlt hatte. Allen voran Fabian Reese, der ohnehin zu den besten Offensivspielern der 2. Bundesliga gehört, sorgte für Gefahr. Eintracht fehlten nach WIederanpfiff die Struktur und Kompaktheit, die sie noch in Hälfte 1 ausgezeichnet hatten.
Daniel Scherning mit Doppel-Wechsel: Niklas Tauer und Anthony Ujah kommen
Scherning reagierte, und mit der Hereinnahme von Niklas Tauer für den auffälligen Thor Helgason verbesserte sich die defensive Statik. Um auch ein Zeichen der Angriffslust zu senden, schickte Eintrachts Trainer auch Anthony Ujah in der 64. Minute auf den Platz. Erst einmal ohne offensiven Effekt. Denn Chancen hatten die Blau-Gelben bis auf einen Ermin-Bicakcic-Kopfball nach einer Ecke nicht mehr. Allerdings: Durch Tauers Hereinnahme wurden auch die Berliner Angriffe weniger.
In der Schlussphase drückten die Gäste dann jedoch wieder das Gaspedal durch. Mit einem personellen Vorteil. Denn der unsichere Schiedsrichter Patrick Alt hatte Hasan Kurucay in Minute 77 glatt Rot gezeigt. Eintrachts Verteidiger war dem Berliner Palko Dardai mit gestrecktem Bein aufs Knie gestiegen. Ein Foull war es ohne Frage. Aber Rot war wohl eine Spur zu hart. So mussten die Braunschweiger, anders als vor einer Woche bei St. Pauli, in Unterzahl agieren.
Gute Nachricht für Eintracht Braunschweig: Kaiserslautern verliert
Die Eintracht kämpft sich mit einem Mann weniger zu einem 1:1, muss zudem um die hart gefoulten Bicakcic und Ron-Thorben Hoffmann zittern. Es war das erste Remis unter Braunschweigs neuem Trainer. Immerhin: Mitkonkurrent 1. FC Kaiserslautern verlor mit 0:4 gegen Karlsruhe.
Für die Eintracht geht es am Samstag zum 1. FC Nürnberg. Kurucay wird dort ersetzt werden müssen, Saulo Decarli bietet sich als Alternative an.
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