Braunschweig. Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig zeigt gegen den 1. FC Kaiserlautern eine starke Leistung im letzten Spiel des Jahres.
Fast niemand hätte es nach dieser in weiten Teilen miserablen Hinrunde für möglich gehalten. Doch die Zweitliga-Fußballer von Eintracht Braunschweig hatten am letzten Spieltag vor der Winterpause tatsächlich die Möglichkeit, den Abstand auf das rettende Ufer auf vier Punkte zu verkürzen und bis auf drei Zähler an den Relegationsrang heranzurücken.
Und das gelang dank eines 2:1 (1:1)-Sieges gegen den 1. FC Kaiserslautern. Im Heimspiel sackte die Mannschaft von Trainer Daniel Scherning am Sonntagnachmittag drei immens wichtige Punkte ein und zeigte dabei eine ansprechende Leistung über die volle Distanz.
Stadion schweigt, Kaiserslautern trifft gegen Eintracht Braunschweig
Zwölf Minuten lang hatten die Fans nach Anpfiff geschwiegen, um gegen den nahenden Investoren-Einstieg bei der Deutschen-Fußball-Liga zu demonstrieren. Aus der Phase der unangenehmen Stille kamen die Gäste aus Kaiserslautern besser heraus. Die seit sieben Spielen sieglosen Pfälzer gingen nach einem Freistoß von Tymoteusz Puchacz in Führung (18.). Eintrachts Robin Krauße hatte den Ball unglücklich ins eigene Tor verlängert. Wieder kassierten die Braunschweiger einen Gegentreffer nach einem Standard. Das Verteidigen ruhender Bälle muss ein Thema bei der kurzen Vorbereitung auf die Rückrunde sein.
Doch vom Gegentreffer zeigten sich die Hausherren wenig bis gar nicht geschockt. Die Eintracht war in Durchgang 1 ganz klar die bessere Mannschaft. Der 3:1-Sieg vor gut einer Woche beim SV Wehen Wiesbaden hatte neues Selbstvertrauen freigesetzt. Schernings Team hat sich besser gefunden und einige Automatismen entwickelt.
Rayan Philippe trifft im zweiten Spiel in Folge für Eintracht Braunschweig
Allerdings gerieten viele Strafraumszenen zu ungenau. Startelf-Debütant Rayan Philippe scheiterte nur kurz nach der Lauterer Führung an FCK-Torwart Julian Krahl. Braunschweig drückte, die Spieler gaben keinen Zweikampf ohne Weiteres verloren. Und dann traf Philippe doch. Wieder wurde der junge Franzose auf die Reise geschickt, diesmal von Sturmpartner Florian Krüger nach einem starken Ballgewinn kurz vor dem eigenen Strafraum. Auch Krüger zeigt ansteigende Form und rotierte in die Anfangsformation.
Diese ging auch in die letzten 45 Minuten des Braunschweiger Fußball-Jahres 2023 – und wie! Die Eintracht wollte die große Chance nutzen. Kaiserslautern fand minutenlang gar nicht statt. Johan Gómez hatte die Riesenchance am zweiten Pfosten, um sein Team in Führung zu bringen. Thor Helgasons stramme Schüsse verfehlten ihr Ziel. Und Anton Donkor verfehlte eine Krüger-Flanke.
Die besten Bilder zum Eintracht-Sieg gegen Kaiserslautern
Das zweite Braunschweiger Tor lag in der Luft. Und die 20.627 Zuschauer im Stadion an der Hamburger Straße trieben ihr Team beharrlich an. Dieses Gemeinschaftsgefühl war während der wochenlangen Tristesse der ersten zwölf Spieltage vermisst worden, jetzt könnte es noch zum großen Trumpf im Abstiegskampf werden.
Gómez bringt Eintracht Braunschweig in Führung
Philippe, der kopfballstarke Robert Ivanov, Gómez – sie alle spielten wie ausgewechselt. Und der US-Amerikaner war es auch, der das Stadion von einem besinnlichen Adventskränzchen in ein Tollhaus verwandelte. Gómez‘ Strahl nach 62 Minuten brachte die Führung und eine Menge glücklicher Gesichter auf und neben dem Platz.
Mit der Hereinnahme seines lange verletzten Topstürmers Ragnar Ache wollte Kaiserslauterns Coach Dimitrios Grammozis eine Schlussoffensive einleiten, doch weiter gingen viele Zweikämpfe, auch die 50:50-Aktionen, an die Braunschweiger. Eintracht-Torhüter Ron-Thorben Hoffmann hatte kaum etwas zu halten.
Stattdessen gab es nochmal eine Doppelchance durch Philippe. Aber dann wurde es doch noch mal brenzlig. Die Gäste drückten auf den Ausgleich. Vor dem Tor der Eintracht gab es Ping-Pong-Szenen, auf der anderen Seite schlecht ausgespielte Konter und ein paar Verletzungsunterbrechungen. Das sorgte spät fürs große Zittern. Sogar der vermeintliche Nackenschlag folgte noch. Doch Schiedsrichter Arne Aarnink nahm Aches Tor wegen einer Abseitsposition nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten zurück.