Wolfsburg. Mut spricht Josuha Guilavogui, Kapitän des Fußball-Bundesligisten, seinem leidenden Teamkollegen zu. Warum der Franzose an den Spanier glaubt.

Zuspruch aus der Mannschaft in seiner wohl schwersten Zeit als Fußballprofi erhält der verletzte Ignacio Camacho . „Es ist sein Kampf, er wird alles dafür tun, wieder zurückzukommen. Er schafft das“, sagt Josuha Guilavogui, der Kapitän des Bundesligisten VfL Wolfsburg, zur Situation seines an einer schmerzhaften Fußverletzung leidenden Teamkollegen.

„In ,Camas’ Gesicht“, berichtet Guilavogui weiter, „kann man sehen, dass es schwer für ihn ist.“ Zuletzt beim Heimspiel gegen Paderborn weilte Camacho bei der Mannschaft und in der Kabine. Der Spanier trägt orthopädische Schuhe, um die Belastung so zu verlagern, dass die Schmerzen im Fuß abnehmen. Mit Blick auf seinen verletzten Schützling hatte VfL-Trainer Oliver Glasner jüngst schon mit den Sätzen „Im Moment ist keine Rückkehr in Sicht“ und „Es gibt auch ein Leben nach dem Fußball“ angedeutet, dass Camacho das Karriereende droht.

Guilavogui indes macht seinem Kameraden Mut. „Er hat noch eine Chance, es ist noch nicht vorbei. Viele Spieler hatten lange Verletzungen und kamen zurück. ,Cama’ ist noch nicht 35 und muss sagen: ,Ich bin leer und kaputt.’“ Derzeit befindet sich Camacho in seiner spanischen Heimat. Auch, um mental Kraft zu tanken. Guilavogui weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, den harten Weg durch die Reha zu gehen. „Wenn man allein arbeitet“, erzählt der Franzose, „und durchs Fenster sieht, wie die Mannschaft auf dem Platz ist – puh … Ich kenne das Gefühl.“ Ein Halswirbelbruch 2016 und ein Kreuzbandriss 2018 hatten Guilavogui monatelang zu einsamem Aufbautraining verdammt.

Doch der Fall Camacho unterscheidet sich davon. Seit der mittlerweile 29-Jährige 2017 für 15 Millionen Euro vom FC Malaga zu den „Wölfen“gekommen war, hatte er immer wieder mit Knöchel- und Fußproblemen zu tun. Nur 17 Bundesliga-Einsätze stehen daher auf seinem Konto. Zu Beginn der Vorbereitung auf diese Saison versuchte er im Mannschaftstraining ein Comeback, dass jedoch bald scheiterte.

„Wir können nur für ihn hoffen, dass es nicht so schlimm ist. Wir drücken ihm die Daumen, dass er zurückkommt. Er wird uns helfen“, sagt Guilavogui noch einmal unterstützend. Dann ist Camacho in seinem Kampf gegen das drohende Karriereende wieder allein.