Braunschweig. Braunschweigs Basketballstar und sein Kumpel Daniel Theis aus Salzgitter starten am Dienstag in die NBA-Saison – ihr Ziel heißt Play-offs.

Bei Braunschweigs Basketballern ist Dennis Schröder in diesem Sommer öfter gewesen oder hat zumindest in ihrer Halle trainiert. Schließlich ist der NBA-Star inzwischen Hauptgesellschafter und Sponsor. Zum BBL-Start postete er Fotos, die die Löwen in den Aufwärmshirts mit dem Logo seines Modelabels zeigen. „Wo alles begann … Sie haben mir eine Chance gegeben, und so gab ich ihnen eine Chance“, schrieb er dazu.

Wenn Schröder am Dienstagabend gut 9000 Kilometer entfernt mit seinem neuen Team Oklahoma City Thunder in die neue NBA-Saison startet, werden ihm in der Heimatstadt sicher viele Daumen gedrückt.

Nach fünf Jahren bei den Atlanta Hawks steht der 25-Jährige vor einem Neustart. Seine Rolle wird ein bisschen kleiner, dafür dürfte seine neue Mannschaft deutlich stärker sein. Und das ist es, was Schröder wollte: Nicht länger alleiniger Anführer einer Truppe sein, die Vorletzter wird, lieber einer von mehreren Führungsspielern bei einem Team, das um den Titel mitspielt.

Und das könnten die Thunder mit ihrem Superstar Russell Westbrook, MVP der Saison 2016/17, durchaus sein, dem Schröder auf der Spielmacherposition den Vortritt lassen muss. „Aber wir werden sicher auch oft zusammen spielen“, sagt der Braunschweiger. „Und dann müssen uns die Gegner erstmal stoppen.“ Er habe eine Spielzeitgarantie von rund 30 Minuten bekommen und wolle sich von Westbrook noch eine Menge abschauen, meinte Schröder. „Ich brauche jemanden, der mir zeigt: So und so musst du es machen.“

Weil sich Westbrook Mitte September am Knie operieren lassen musste, bekam Schröder in den Testspielen viel Einsatzzeit und anschließend Lob von Mitspielern und Coaches. Zum Saisonstart heute Abend beim Meister Golden State Warriors dürfte er also erneut in der Startformation stehen.

Während Schröder im Juni und September die Nationalmannschaft ungeschlagen zur vorzeitigen WM-Qualifikation führte, musste sein früherer kongenialer Partner in den Braunschweiger Nachwuchsteams und heutiger DBB-Kollege Daniel Theis in der Reha schwitzen. Der Salzgitteraner hatte seine Premierensaison in der NBA wegen eines Meniskusrisses nach 63 Spielen im März vorzeitig beenden müssen und war operiert worden.

Zum heutigen Start seiner Boston Celtics gegen die Philadelphia 76ers ist der 26-Jährige Powerforward wieder fit. „Ich fühle mich großartig, mein Knie hat sich erholt“, sagte Theis. Nur ein bisschen Explosivität fehle noch. „Aber ich denke, das wird mit den Spielen wieder kommen.“

Die Celtics haben ihren Kader zusammengehalten und sind der klare Finalkandidat im Osten. Diesmal will Theis die Play-offs nicht wieder verpassen und hofft, dass er bei seinem Neustart nach der Zwangspause schnell wieder in die Rotation findet. Mit seiner absolut zuverlässigen Verteidigung als Basis, starker Reboundarbeit und solider Trefferquote hatte der Deutsche Coach Brad Stevens im Vorjahr überzeugt.

Sieben deutsche Spieler in der NBA – das gab’s noch nie

Dirk Nowitzki (40 Jahre) geht als erster Spieler der NBA-Geschichte in seine 21. Saison für dasselbe Team. Der momentan noch am Knöchel verletzte Würzburger wird bei den Dallas Mavericks erstmals von der Bank aufs Feld kommen.

Dennis Schröder (25) werden mit dem neuen Team aus Oklahoma von den Experten gute Chancen auf die Auszeichnung als bester sechster Mann der Liga zugeschrieben.

Daniel Theis (26) will mit den Boston Celtics wieder in die Play-offs und dann dort auch mitspielen.

Maxi Kleber (26) stammt wie Nowitzki aus Würzburg, spielt ebenfalls auf der Powerforward-Position und dürfte bei den Dallas Mavericks noch mehr Spielzeit von seinem Vorbild abgreifen.

Moritz Wagner (21) wurde nach erfolgreicher Collegekarriere von den Los Angeles Lakers in Runde eins gedraftet. In der Vorbereitung spielte der Berliner auf Anhieb gut mit, verletzte sich dann aber am Knie und fällt noch aus.

Isaiah Hartenstein (20) hat nach einem Ausbildungsjahr in der G-League bei den Houston Rockets einen festen Vertrag bekommen. Der Ex-Quakenbrücker muss beim Top-Team aber um jede Minute kämpfen.

Isaac Bonga (18) hat ebenfalls bei den Los Angeles Lakers einen Vertrag bekommen. Der ehemalige Frankfurter Spielmacher wird eventuell erstmal in die G-League geschickt, um Erfahrung zu sammeln.