Braunschweig. Im Braunschweiger Angriff läuft beim 61:87 gegen Meister München das meiste noch an dem 25 Jahre alten US-Flügel vorbei.

So aussichtslos es für Braunschweigs Basketballer war, gegen die Bayern gewinnen zu können, so chancenlos schien auch ihr Neuzugang Shaquille Hines beim Versuch, auf Anhieb Akzente zu setzen. „Heute gut auszusehen, war für ihn gar nicht möglich“, sagte Trainer Frank Menz über seinen mit einem Monatsvertrag ausgestatteten Test- und Vertretungsspieler.

Denn nach nur zwei Trainingseinheiten mit dem Team konnte der erst Freitag eingetroffene Amerikaner aus Chicago beim 61:87 gegen den Meister natürlich nur wenige der Offensivsysteme laufen und hatte die komplizierte Defensivrotation der Löwen auch noch nicht verinnerlicht.

„Das hat unser Spiel eingeschränkt, denn wir mussten auf dem Feld immer überlegen, welches System wir mit ihm laufen konnten“, verdeutlichte Kapitän Thomas Klepeisz, dass so eine Eingewöhnung keine Einbahnstraße ist und lobte: „Unter diesen Voraussetzungen hat er sich schon ganz gut integriert.“ Hines wurde gleich für 22 Minuten gegen den härtesten Gegner ins Getümmel geworfen, den die Liga zu bieten hat. „Aber das war toll“, meinte der 25 Jahre alte schlaksige Zweimetermann. Er sei es ja aus der griechischen Liga gewohnt, mit einem Außenseiterteam gegen die Hochkaräter mit Euroleague-Niveau anzutreten. „Und ich mag diesen energiegeladenen, physischen Kampf.“

In seinem ersten Spiel im Löwen-Trikot habe er erstmal versucht, solide zu verteidigen, keine Fehler zu machen und vorne „zu nehmen, was mir die gegnerische Verteidigung gibt.“ Und das waren immerhin bei nur drei Würfen fünf Punkte, mehr als sie sein hypernervöser Positionskollege BJ Blake zu erzielen vermochte, obwohl er ihm ordentlich Verschnaufpausen verschaffte.

Auch wenn das Spiel offensiv meist an ihm vorbeilief, defensiv präsentierte sich der neue Mann schnellfüßig und klettig am Gegenspieler und mit gutem Blick für die Lücken, die es zu stopfen galt. Auch beim Rebound packte er gut zu.

Und so konnte Hines zwar positionsbedingt nicht helfen, die durch die Verletzungen von DeAndre Lansdowne und Bazou Koné ausgedünnte Regiezentrale zu stärken, aber solide Minuten lieferte er doch. „Jetzt haben wir eine komplette Trainingswoche zusammen vor dem nächsten Spiel “, blickte er voraus. „Bis dahin werde ich meine Rolle finden.“