Wolfsburg. . Daniel Ginczek hat beim VfL schon viermal getroffen, Wout Weghorst einmal. Mit wem Wolfsburg in die Saison geht, ist dabei noch völlig offen.

1:4 – so steht es nach dem Testspiel in Baunatal nach Treffern im Duell der neuen VfL-Torjäger. Während Daniel Ginczek in den zwei bisherigen Vorbereitungspartien in Gifhorn (8:1 gegen eine Regionalauswahl) und Baunatal (7:0 bei Oberligist KSV) jeweils doppelt einnetzte, steht der Niederländer Wout Weghorst bei einer Bude. Ein erster Fingerzeig, welcher der beiden Angriffs-Neuzugänge in den Pflichtspielen des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten die Nase vorn hat, ist das allerdings noch lange nicht…

Coach Bruno Labbadia geht es aktuell vor allem darum, dass alle Akteure auf Einsatzzeiten kommen – und welchen Einsatz sie zeigen. „Beide haben ihre Qualitäten, deswegen haben wir sie geholt“, sagt der 52-Jährige mit Blick auf Ginczek, der vom VfB Stuttgart kam, und Weghorst, den der VfL von AZ Alkmaar verpflichtete. Wolfsburgs Trainer sagt mit Blick auf die zweite Hälfte beim 7:0 in Baunatal weiter: „Es geht nicht nur um das Toreschießen, da geht es um Laufwege. Wenn man sieht, wie Wout zwei, drei Sachen uneigennützig vorbereitet hat, und er reißt sehr viel mit Laufwegen auf. Das ist auch das, was wir bei ihm beobachtet hatten.“ Beide machen es bisher gut, sind viel unterwegs, halten die Bälle und setzen sich durch – auch wenn das gegen die unterklassigen Gegner, die vor allem aufs Verteidigen aus sind, nicht immer leicht ist. Dass Labbadias neue Abteilung Attacke auch noch trifft, ist für den Trainer (noch) ein Zubrot.

Weghorst war nach dem Sieg in Nordhessen, der ersten Vorlage und dem ersten Tor natürlich froh, dass es gleich so früh klappte. Druck hat er sich keinen gemacht. „Es ist ein sehr schönes Gefühl, aber es war erst der zweite Test“, so der kantige Angreifer. Sein erster Eindruck von Klub und Team sind gut. Unter Labbadia bekommt er, was er sich gewünscht hatte: harte Arbeit. „Das Training ist mehr und härter, aber das ist genau das, was ich auch wollte“, so der 25-Jährige. Mit Ginczek, der in dem aktuell präferierten 4-3-3-System des VfL-Trainers sein Konkurrent um den Platz als einzige Sturmspitze wäre, hat er überhaupt kein Problem. „Ich habe zu ihm das gleiche Verhältnis wie zu jedem anderen in der Mannschaft. Wir spielen nur auf der gleichen Position – das ist alles.“

Weghorst oder Ginczek? Im 4-3-3 würde nur einer der beiden spielen. Labbadia lässt sich aber alle Optionen offen. Für eine Festlegung ist es ohnehin nach gut eineinhalb intensiven Trainingswochen viel zu früh. Der Coach meint: „Wir werden es sicherlich in den nächsten Wochen auch mit zwei Spitzen probieren.“ Und je nach Spiel- oder Verletzungssituation wird er gucken, ob es nicht Sinn macht, beide in einem 3-5-2 oder 4-4-2 aufzustellen. Labbadia sagt: „Es kommt auch darauf an, wir wir es als Mannschaft ausfüllen.“ Aus dem „oder“ zwischen den beiden Torjägern könnte also auch ganz schnell ein „und“ werden.