Wolfsburg. . Nach Daniel Didavis Abgang nach Stuttgart ist er für die zentrale Position im offensiven Mittelfeld der erste Kandidat.

Hinter dem VfL liegen zwei sportlich schlimme Jahre, hinter Yunus Malli seit seinem Wechsel im Januar 2017 von Mainz 05 immerhin eineinhalb, die den Wolfsburger Fußball-Bundesligisten gleich zweimal in die Relegation führten. Doch der 26-Jährige hofft für die neue Saison auf Besserung. Und das gilt auch für seine persönliche Situation. Nachdem Daniel Didavi nach Stuttgart zurückgekehrt ist, ist der Weg für den Mittelfeldspieler auf der zentralen Position hinter den Spitzen frei.

„Ich freue mich, dass ich noch da bin und versuche, beim VfL Gas zu geben“, sagt der türkische Nationalspieler, der aus Kassel stammt. Was noch nicht unbedingt nach einem Bekenntnis klingt, konkretisierte Malli in der „Sport Bild“: „Es gab die eine oder andere Anfrage anderer Klubs. Aber für mich war recht früh klar, dass ich bleiben möchte.“ Vereine aus Italien und der Türkei hätten Interesse an dem Deutsch-Türken angemeldet.

Ein Weggang ist aber ganz offenbar vom Tisch. Mit Didavis Wechsel, der für sein Comeback beim VfB auf bis zu 40 Prozent Gehalt im Vergleich zu Wolfsburg verzichten soll, ist Malli der erste Kandidat für die zentrale Position im offensiven Mittelfeld. Man kann den Transfer des Mitkonkurrenten durchaus auch als Bekenntnis zu Malli werten.

Wenn das Duo Malli/Didavi zusammen auf dem Platz stand, musste einer immer auf eine ungeliebte Außenposition ausweichen – häufig war es dann Malli, der über die linke Außenbahn kommen musste. Dass er sich auf der „10“ am wohlsten fühlt, ist dabei klar: „Das brauche ich dem Trainer nicht zu sagen. Er weiß, dass ich eher ein Zentrum-spieler bin und mich freue, wenn ich dort zum Einsatz komme.“

Im von Labbadia aktuell präferierten 4-3-3 gibt es die klassische Spielmacher-Position nicht. Es sind eher Halbpositionen oder eine Doppel-Acht vor dem einzigen „echten“ defensiven Mittelfeldspieler. „Zum Ende der letzten Saison waren wir mit dem 4-3-3 erfolgreich. Nichtsdestotrotz denke ich, dass wir auch mit anderen Systemen spielen können“, so Malli, der in den bisherigen zwei Testduellen je einmal getroffen hat. Vor allem das Tor beim Test in Baunatal, ganz in der Nähe seiner Heimatstadt Kassel, dürfte ihn gefreut haben. „Ein paar von den Jungs kenne ich vom Sehen“, sagte er nach dem 7:0 gegen Fünftligist KSV.

Die Vorbereitung ist harter unter Coach Bruno Labbadia. Aber, so der Deutsch-Türke: „Das soll so sein. Die Beine tun sehr weh und sind sehr schwer.“ Er tut einiges, um mit dem VfL wieder in ruhigere Fahrwasser zu kommen: „Ich versuche jetzt, hier bessere und erfolgreichere Zeiten zu erleben.“ Am liebsten natürlich zentral im offensiven Mittelfeld.