Wolfsburg. VfL-Verteidiger Robin Knoche will nicht vergleichen und sagt nach den ersten Trainingstagen: „Anstrengend ist eine Vorbereitung immer.“

Knapp 30 Grad erreichte das Thermometer gestern in Wolfsburg – und Bruno Labbadia machte zusätzlich noch den Anheizer. Der Trainer des VfL Wolfsburg lässt seine Profis gehört schwitzen. Kämen noch Medizinbälle dazu, fiele sofort der Vergleich mit Meistertrainer Felix Magath. Der 64-Jährige gilt auch als Schleifer. Robin Knoche war in dessen zweiter Amtszeit bereits dabei. Er sagt: „Anstrengend ist eine Vorbereitung immer.“

Na klar, denn in den Wochen vor dem Saisonstart werden die Grundlagen gelegt. Wer hier nicht ordentlich arbeitet, der bekommt irgendwann in der Saison die Quittung. So wie die Grün-Weißen in der vergangenen Spielzeit. Auch unter Andries Jonker wurde im konditionellen Bereich gearbeitet. Aber Labbadia hat die Zügel schon in den ersten Trainingstagen mächtig angezogen. Der „Hügel der Leiden“, den einst Magath erbauen ließ, kommt regelmäßig zum Einsatz. „Den kenne ich ja schon“, sagt Abwehrspieler Knoche schmunzelnd.

Aber auch für ihn ist die Intensität hoch. Schon am Montag nahm Labbadia die Spieler hart ran, die Einheit am Nachmittag ging erst nach fast zweieinhalb Stunden zu Ende. Das gab’s in Wolfsburg lange nicht mehr. Und auch am Mittwoch war die Belastung für Knoche und Co. bei zwei Einheiten hoch. „Das gehört dazu. Nur jetzt hast du die Zeit für die Grundlagen“, weiß der Verteidiger. Einen Vergleich zwischen den Übungsleitern mag er aber nicht anstellen, nur so viel: „Jeder Trainer hat eine andere Auffassung und andere Inhalte.“

Das gilt natürlich auch fürs Personal, auf das er setzt. Alle beginnen bei Null, und der Konkurrenzkampf ist vom ersten Tag an groß. Anders als in der Vorsaison, als sich die Elf nach vielen Verletzungen fast automatisch aufstellte. Knoche machte 24 Spiele, obwohl er nur als Innenverteidiger Nummer 3 in die Spielzeit gegangen war. Doch seine Konkurrenten fielen immer wieder aus. Bis auf Marcel Tisserand sind jetzt alle wieder fit – und plötzlich verfügt der VfL mit John Anthony Brooks, Jeffrey Bruma, Felix Uduokhai und Knoche über vier zentrale Abwehrspieler, die alle auf ihre Spiele kommen wollen. „Es ist auch mein Anspruch zu spielen“, erklärt Knoche, der zudem versuchen will, „mein Niveau noch weiter nach oben zu schrauben“.

Das soll auch insgesamt fürs Team gelten. Dreimal hintereinander wollen die Grün-Weißen nicht in die Relegation. Für einen Qualitätssprung sollen auch die bisherigen vier Neuen sorgen: Felix Klaus, Daniel Ginczek, Wout Weghorst und Pavao Pervan. „Der erste Eindruck ist sehr gut, sie haben sich schon schnell integriert“, sagt Knoche, der aus dem Quartett Klaus am längsten kennt. Beide spielten schon zusammen für die deutsche U21. Das ist allerdings schon drei Jahre her.

Jetzt schwitzen beide wieder gemeinsam, um den VfL zurück in die Erfolgsspur zu führen. Dafür müssen sie am Donnerstag ganz besonders früh aufstehen. Für 7.45 Uhr hat Labbadia eine Stabilisationseinheit angesetzt – zusätzlich zu den beiden an diesem Tag.