Lebenstedt. Die neue Station in Lebenstedt wird 800.000 Euro kosten. So finanziert die DLRG die Station, zu der nun der Grundstein gelegt wurde.

Der Salzgittersee bekommt eine neue Wasserrettungsstation. Am Mittwoch feierte die DLRG-Ortsgruppe Lebenstedt die Grundsteinlegung für den Neubau. Neben dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Ralf Maly waren unter anderem Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel, DLRG Landesverbandspräsident Oliver Lirsch, Vertreter aller Fraktionen des Rates der Stadt Salzgitter sowie Vertreter der Vereine am See und der Stadtverwaltung gekommen. Es war wohl ein denkwürdiger Termin dort gleich neben dem Piratenspielplatz, denn der Neubau sei mehr als nötig, erklärte Renee Warmbold, Technischer Leiter Einsatz bei der DLRG in Lebenstedt. Mit ihm sprachen wir am Telefon über die Grundsteinlegung und das Projekt.

Der Bau kostet 800.000 Euro

800.000 Euro kostet der Bau. Wobei das eine Zahl ist, die die Kostensteigerungen im Bauwesen nicht berücksichtigt, denn: „Den Förderantrag haben wir vor zwei oder drei Jahren gestellt“, so Warmbold. Das Projekt wird vom Konrad-Fonds zu 80 Prozent gefördert, weshalb Frank Klingebiel nicht nur als Oberbürgermeister sondern in seiner Position als Kuratoriumsvorsitzender gekommen war. Es ist das Ehrenamt, dessen Bedeutung Klingebiel immer wieder betont. Er nennt es den Kitt der Gesellschaft, die Essenz des Zusammenlebens. Diese Art des Zusammenhalts mache Salzgitter aus. Und am Salzgittersee bekommt es konkrete Formen, nämlich durch den regelmäßigen Wochenenddienst der Lebensretter etwa auf ihren Türmen.

Seit „Eröffnung“ des Salzgittersees ist auch die DLRG vor Ort aktiv. Dort, wo die neue Wasserrettungsstation entsteht, stand einst der erste Turm und ein kleines Gebäude. „Das wurde dann immer wieder erweitert“, so Warmbold. Modernen Standards wurde es allerdings nicht gerecht. „Die Umkleide war ein Durchgangsraum“, so der Leiter Einsatz, der ergänzt: „Die Station wurde nach und nach sozusagen zusammengestückelt. Das war schon sinnhaft. Jetzt bekommt es auf fast identischer Grundfläche Struktur und System“, erklärt der Lebensretter.

Die Wasserrettungsstation am Salzgittersee soll 2024 fertig sein.
Die Wasserrettungsstation am Salzgittersee soll 2024 fertig sein. © FMN | Rudi Karliczek

In der Praxis schlagen sich Struktur und System etwa in getrennten Umkleiden und Sanitärräumen für Frauen und Männer nieder. Außerdem wird es Schlafzimmer für die Diensthabenden geben, die eine weitere Anreise haben. Technikraum, Schulungsraum, Tauchraum, Küche, und so weiter. Läuft alles nach Plan, wird das Gebäude im September 2024 stehen, heißt: „Dann wird es dicht sein, Fenster und Türen haben, und die fest eingebaute Innenausstattung ebenfalls erledigt sein“, erklärt Renee Warmbold. Doch dann brauche es noch die weitere Ausstattung. Die werde man teilweise aus der alten Station übernehmen. „Die letzte Baumaßnahme am alten Gebäude haben wir 2007 umgesetzt. Damals wurde das Dachgeschoss zu Schlafzimmern ausgebaut. Die Betten stammen aus dieser Zeit, die sind noch gut und können übernommen werden“, nennt Warmbold ein Beispiel. Bis das Haus wirklich fertig wird, werde es wohl noch dauern. „Das wird so gehen, wie bei dem alten Gebäude, Stück für Stück.“

In Salzgitter zählt die DLRG über 1000 Mitglieder. Aktiv sind davon etwa 100 bis 150. So genau könne er das nicht sagen, meint Warmbold, denn Salzgitter hat fünf eigenständige Vereine. Die Ortsgruppe Lebenstedt zählt 400 Mitglieder. Sie ist Trägerin der Wasserrettungsstation und bringt 20 Prozent der Baukosten auf. Die Wasserrettungsdienste am Salzgittersse verrichten die Ehrenamtlichen aus ihrem Vereinszweck heraus. Grundsätzlich, so betont es Warmbold, werde im Salzgittersee „auf eigene Gefahr“ gebadet.

Es braucht 15 qualifizierte Kräfte

Für einen geregelten Dienst am See benötigt die DLRG 15 qualifizierte Kräfte, heißt also Rettungsschwimmer, Bootsführer und Wachführer. Rettungsschwimmer können Menschen ab 15 Jahren mit dem Rettungsschwimmabzeichen in Silber werden, Bootsführer bei der DLRG ab 18 Jahren, und der Wachführer braucht ergänzende Qualifikationen, etwa den Rettungssanitäter und so weiter. Das, so Warmbold, mache es nicht leicht, die Dienste auch geregelt abzusichern. Und so kommen Helferinnen und Helfer nicht nur aus Salzgitter sondern auch aus Braunschweig, Wolfenbüttel oder Helmstedt. Auch für sie entsteht jetzt die neue Wasserrettungsstation.