Salzgitter. Im Rahmen eines Festaktes ehrte unsere Zeitung die Vielfalt des Ehrenamts. Das sind die Gewinner.

Benjamin Huhn ist Mensch des Jahres 2023 in Salzgitter. Der Lehrer am Gymnasium in Salzgitter-Bad überzeugte die Leserschaft unserer Zeitung mit seinem Engagement für Geflüchtete aus der Ukraine. Den zweiten Preis bekam Claus Griesbach vom Bürgerkino in Salzgitter-Bad, gefolgt von Daniela Niedermeyer, die sich unter anderem im THW und für den Verein „Wir helfen Kindern“ in Salzgitter engagiert. Die Salzgitter Zeitung ehrte sie in einem feierlichen Akt am Mittwochabend im Café del Lago am Salzgittersee vor gut 80 Gästen. Zu ihnen gehörten Oberbürgermeister Frank Klingebiel und Claudia Hoyer von der TAG Immobilien AG als Sponsor des Ehrenamtspreises und Laudatorin. Kevin Paukstadt begleitete den Abend mit seiner Band musikalisch.

Das sind die Menschen des Jahres 2023 in Salzgitter

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    „Geteilte Freude ist doppelte Freude. Viele von Ihnen, die heute hier sind, kennen dieses Gefühl vermutlich, etwas Gutes getan, Mut bewiesen, sich für andere eingesetzt zu haben“, sagte Ida Wittenberg, Projektredakteuren bei der Braunschweiger Zeitung. Sie führte als Moderatorin durch den Abend. „Zivilcourage und ehrenamtliches Engagement sind die beiden Begriffe, die über allem stehen“, ergänzte sie. Darum: „Jede und jeder von Ihnen hätte diesen Preis verdient“, richtete Wittenberg sich direkt an alle Kandidatinnen und Kandidaten.

    In kurzen Filmen wurde die Vielfalt des Engagements deutlich. Neben den ersten drei Platzierten sprach Wittenberg Barbara Stanzel und Walerie Gisson sowie Ulrike Donat und Holger Strübig Dank aus. Stanzel und Gisson schritten gegen einen Messerstecher ein. Strübig und Donat schlichten als Schiedsleute Konflikte.

    Frank Klingebiel zum Salzgitteraner des Jahres: „Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft.“

    Oberbürgermeister Frank Klingebiel hob den gesellschaftlich-sozialen Aspekt des Ehrenamts hervor: „Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft. Es bringt Licht in das Dunkel anderer Menschen. Vor allen Dingen aber bedeutet Ehrenamt die Übernahme von Verantwortung“, so Klingebiel. Dieser Zusammenhalt sei extrem wichtig.

    Die Laudatio für die drittplatzierte Daniela Niedermeyer hielt Stefani Koch, Teamleiterin in der Redaktion der Salzgitter Zeitung. Niedermeyer hatte erklärt, Ehrenamt sei für sie nichts Besonderes. „An dieser Stelle möchte ich energisch widersprechen. Nein, das ist ganz bestimmt nicht nichts Besonderes! Ich maße mir an, das beurteilen zu können. Denn bei uns in der Redaktion landen immer und immer wieder Nachrichten, dass Vereine sich auflösen“, stellte Koch die Bedeutung von Niedermeyers Engagement klar, und weiter: „Unsere Gesellschaft braucht solche Menschen wie Sie. Menschen, die sich umsehen, erkennen, wo andere Menschen Hilfe brauchen. Die Kindern und Jugendlichen Vorbilder sind. Die zeigen, dass es eben nicht nur um das Ich, sondern um das Zusammenleben in einer Gesellschaft geht.“ Daniela Niedermeyer engagiert sich beim Technischen Hilfswerk sowie im Verein „Wir helfen Kindern“. Außerdem sammelt sie privat Kleiderspenden für Bedürftige, die sie persönlich übergibt.

    Den dritten Preis bekam Daniela Neddermeyer, überreicht von Stefani Koch.
    Den dritten Preis bekam Daniela Neddermeyer, überreicht von Stefani Koch. © regios24 | Darius Simka

    Claus Griesbach rettete das letzte Kino in Salzgitter-Bad

    Claudia Hoyer von der TAG ehrte den Zweitplatzierten, Claus Griesbach, ehrenamtlicher Geschäftsführer der Cinema Salzgitter-Bad GmbH. Sie wandte sich zunächst direkt an Oberbürgermeister Klingebiel: „Sie haben wunderbare Menschen in dieser Stadt, die es verstehen, sich einzubringen und ihr Engagement, ihre Freizeit und ihre Ziele für andere einzusetzen.“ Einer dieser Menschen ist Claus Griesbach. 64 Engagierte schlossen sich einst mit ihm zusammen, um gemeinsam das Kino in Salzgitter-Bad zu retten. Griesbach war und ist der Motor des Bürgerkinos seit über 20 Jahren.

    „Ohne Claus Griesbach und sein Team hätte ein ganzer Stadtteil von Salzgitter kein Kino mehr“, so Claudia Hoyer. Kino ist laut Hoyer mehr als Film: „Geselligkeit, der Wunsch, etwas mit anderen zu unternehmen, tolle Geschichten präsentiert oder Abenteuer einfühlsam staunend geboten zu bekommen, oder einfach nur die Gelegenheit zu nutzen, Freunde zu treffen. Für all das steht Kino.“ Griesbach und sein Team hätten, so Hoyer, genau das bewahrt, und Menschen aller Generationen den Zugang zum Kino ermöglicht.

    Claus Griesbach landete auf dem zweiten Platz und bekam eine Urkunde von Claudia Heuer überreicht.
    Claus Griesbach landete auf dem zweiten Platz und bekam eine Urkunde von Claudia Heuer überreicht. © regios24 | Darius Simka

    Benjamin Huhn ist Mensch des Jahres in Salzgitter

    Chefredakteurin Dr. Kerstin Loehr oblag es, den Menschen des Jahres 2023 in Salzgitter zu ehren, Benjamin Huhn. Der Lehrer am Gymnasium in Salzgitter-Bad handelte, als mit dem russischen Angriff auf die Ukraine ein grausamer Krieg ausbrach. „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, zitierte sie Erich Kästner. In genau dieser simplen Formel stecke die Weltanschauung eines blitzgescheiten und unbestechlichen Mannes. „Einsatz hängt immer von der physischen und psychischen Konstitution ab, Möglichkeiten gibt es genug“, erklärte Loehr.

    Huhns Antrieb seien sein großes Herz, Tatendrang, Weltoffenheit und Mitgefühl. All das lebe er durch sein Wirken, aber: „Unser Preisträger brachte etwas mit, was ihn unersetzlich machte“, hob Kerstin Loehr hervor: die Sprache der Geflüchteten und damit ein Stück Heimat für sie. Huhn sieht sich durch den Preis bestärkt und sagt: „Das spornt mich an, weiter zu machen“, nicht alleine, denn Ehren- und Hauptamt seien besonders im Bereich der Integration aufeinander angewiesen.

    Der Mensch des Jahres in Salzgitter: Benjamin Huhn.
    Der Mensch des Jahres in Salzgitter: Benjamin Huhn. © regios24 | Darius Simka