Lebenstedt. Nach der Schließung von Spiele-Max Ende des Jahres bleibt nur noch der Laden von Dirk Pinkepank. Was er davon hält, lesen Sie hier.

Nach der Schließung von Vedes an der Albert-Schweitzer-Straße im vergangenen Jahr steht nun auch die Zukunft des letzten Spielwarenladens in Lebenstedt auf der Kippe. Ende Dezember soll sich entscheiden, ob Spiele Max im Brawo-Carree schließt, oder unter einem neuen Konzept wiedereröffnet wird. Bis dahin steuert die Lebenstedter Innenstadt auf eine Zukunft ohne Spielwarenläden zu. Der einzige, der einen Teil dieser Nische noch abdeckt, ist Dirk Pinkepank.

Pinkepank gibt es seit über 30 Jahren in Salzgitter

Seit über 30 Jahren führt er sein Geschäft „Pinkepank“ in Salzgitter. Über 20 davon an verschiedenen Standorten in der Lebenstedter Fußgängerzone. Pinkepank hat mitbekommen, wie sich die Situation der Einzelhändler über die Jahre verschlechtert hat. Auch er merke die schwierigere Lage deutlich. Er sagt: „Wir müssen viel mehr anbieten, um die Leute in den Laden zu holen und ähnliche Umsätze zu machen wie früher.“ Gleichzeitig gebe es so gut wie keine Laufkundschaft, die noch in der Innenstadt unterwegs sei. Dass die Lebenstedter Innenstadt nun den letzten klassischen Spielzeugwarenladen möglicherweise verliert, hält Pinkepank für einen Verlust.

Schließung von Spielzeugläden in Salzgitter sieht Pinkepank als Verlust

Er erklärt: „Ich sehe Spielzeugläden nicht als meine Konkurrenz an. Wir kommen aus einer ganz anderen Ecke. Bei jedem Laden, der schließt, stirbt die Stadt hier ein wenig mehr.“ Trotzdem wäre er in Zukunft der einzige, der wenigstens einen Teil des Angebots noch abdeckt. Viele junge Menschen würden zu ihm kommen, um beispielsweise Sammelkarten zu kaufen. Er biete aber auch schon Spielzeug von Schleich, Lego, Playmobil, Barbie-Puppen, Gesellschaftsspiele oder Plüschtiere an. Ein riesiges Spielzeugsortiment solle es in Zukunft aber nicht geben. Dafür reiche der Platz in seinem 400 Quadratmeter großen Geschäft nicht. Besonders groß sei die Marge bei Neuwaren übrigens nicht, verrät Pinkepank.

Lego-Minifiguren werden von vielen Kunden einzeln gekauft. 
Lego-Minifiguren werden von vielen Kunden einzeln gekauft.  © FMN | Marvin Weber

Problem bei Großhandel für Händler aus Salzgitter

Er sagt: „Gerade bei Lego ist das ein extrem großes Problem. Das wird sicherlich auch ein Grund sein, warum die Spielwarenläden schließen.“ Die Verträge, die Einzelhändler mit den Großwarenhändlern bekommen würden, rechneten sich nicht mehr. Pinkepank erklärt: „Ich zahle als Einzelhändler einen höheren Preis im Einkauf beim Großhandel, als die großen Warenabnehmer, wie Amazon. Die können die Produkte dann teilweise unter meinem Einkaufspreis anbieten.“

Um das zu umgehen, kaufe er selbst vor allem dort, wo er gute Angebote und Schnäppchen bekomme. Besonders gut laufe das Hobby- und Sammlergeschäft bei Pinkepank. Im Laden gebe es Sachen, die so teilweise nicht einmal im Internet zu finden seien. Eine 7000 Euro teure über lebensgroße Figur von einem Videospielcharakter beispielsweise, oder ein noch original verpackter japanischer Bauteilsatz für eine Actionfigur.

Riesige Figuren, wie diese, sollen Kunden in den Laden von Pinkepank locken. 
Riesige Figuren, wie diese, sollen Kunden in den Laden von Pinkepank locken.  © FMN | Marvin Weber

Lichternacht in Salzgitter für Pinkepank keine gute Idee

Ein großer Freund der Lichternacht, mit der die Wirtschafts- und Innovationsförderung der Stadt die Fußgängerzone am Wochenende beleben wollte, ist Pinkepank übrigens nicht. Er resümiert: „Wir haben ein wenig länger aufgehabt. Das hat aber gar nichts gebracht. Im Gegenteil. Der Freitag der Lichternacht war für uns umsatztechnisch der schlechteste in den vergangenen drei Monaten. Das Angebot der Lichternacht war auch ein wenig zu mager.“ Der Geschäftsführer hält die Summe, die die beiden Nächte gekostet haben, an dieser Stelle für schlecht angelegt.