Salzgitter-Bad. Bei einem Unternehmerfrühstück in Salzgitter-Bad wurde eine regionale Suchmaschine für Jobs vorgestellt. Was das Besondere daran ist.

Der Fachkräftemangel wird immer größer und deutlicher sichtbar. In nahezu allen Branchen und Berufsgruppen werden Mitarbeiter gesucht. Aber wo und wie finden Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen im Stellenmarkt-Dschungel mit Anzeigen auf unterschiedlichen Plattformen? Die Suchmaschine der Jobzentrale, verankert im Jobcenter Salzgitter, bietet dazu eine Verknüpfung mit unterschiedlichen Stellenbörsen, regionalen Partnern, Kammern, Firmen-Websites und Plattformen – und kann so Arbeitgeber und Jobsuchende, auch über das Salzgitteraner Stadtgebiet hinaus, zusammenführen.

Radius der Suchmaschine schließt auch Braunschweig mit ein

Der Radius der Jobzentrale beträgt 55 Kilometer, er erfasst auch Braunschweig, Hildesheim und Goslar. Die Suchmaschine ist somit nach eigenen Angaben ein einzigartiger Service für die gesamte Region. Das macht sie auch für Arbeitgeber interessant. Bei einer Präsentation im Rahmen eines Unternehmerfrühstücks in Salzgitter-Bad stellten Elmar Windeler, Geschäftsführer des Jobcenters Salzgitter, und Mathias Schreiber als Maßnahmenmanager die Arbeit der Jobzentrale am Freitag gut 50 Unternehmensvertretern vor.

Eingeladen hatte die Wirtschafts- und Innovationsförderung Salzgitter GmbH (WIS), vertreten durch Nathalie Hauer, Ansprechpartnerin für Unternehmensnachfolge und -gründungen. Die Jobzentrale ging mitten in der

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    -Hochphase, im Oktober 2020, an den Start und wurde nun in Präsenz vorgestellt.

    An drei Standorten im Stadtgebiet – dem Jobcenter in der Lichtenberger Straße, der Berufsmigrationsagentur (BMA) in der Chemnitzer Straße und der Jugendberufsagentur am Kurt-Schumacher-Ring – werden nach eigenen Angaben aktuell 13.000 Menschen mit Transferleistungen betreut. Dies sei aber nicht allein als finanzielle Leistung zu bewerten, erklärten die Vertreter des Jobcenters, sondern es ginge auch um Qualifikationsmaßnahmen – und damit um Chancen, den eigenen Wert auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Verschiedene Partner aus der Bildungsträgerschaft stünden für diese Aufgabe parat. Ziel sei der Aufbau von Potenzial, um flexibler auf den Arbeitnehmer reagieren zu können.

    Mathias Schreiber, ein gebürtiger Salzgitteraner, weiß, wie die Stadt „tickt“. Ein entscheidender Vorteil, wie er verdeutlichte. Hier sei die Klientel eine ganz besondere. Fast 50 Prozent der Bürger besäßen einen Migrationshintergrund. Und die Flüchtlingsbewegung 2015 habe zusätzliche Herausforderungen mit sich gebracht.

    Infos in Landessprache sollen Mut zur Kontaktaufnahme machen

    Die Jobzentrale stellte sich den Herausforderungen. Ihr Angebot ist in neun Sprachen nachzulesen. „Bei einigen Unternehmen besteht die Meinung: Der Bewerber muss Deutsch können“, betonte Elmar Windeler und widerlegte sogleich: „Wir wollen mit den Seiten in der Landessprache den Mut fördern, uns anzusprechen. Wir müssen das Eingangstor sein.“ Sei jemand aufgefangen in einem Unternehmen, käme die Bereitschaft Deutsch zu lernen häufig von selbst.

    Auch die Qualifizierungsmaßnahmen seien individuell. Es könne ein Excel-Kurs sein oder auch ein Schweißer-Schein. „Wir müssen den Leuten Zertifikate bieten“, erklärte Schreiber. Es motiviere niemanden, acht Stunden am Tag Bewerbungen schreiben zu müssen. Aber auch an die Arbeitgeber richtete er einen Appell: „Je höher das Qualifikationsniveau ist, umso länger bleiben die Stellen unbesetzt.“

    Ziele der Jobzentrale seien die Transparenz des Stellenmarktes und eine hohe Aktualität bei verständlicher Handhabung. Auch Quereinsteiger sollen erfasst und gefördert werden.

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