Peine. Landtagswahl in Peine: Julius Schneider holt das Direktmandat – auch der Grüne Heiko Sachtleben zieht über die Liste ein. Plett (CDU) muss bangen.

  • Der SPD-Mann Julius Schneider holt das Direktmandat. Auch bei den Zweitstimmen liegt die SPD vorn – mit Verlust im Vergleich zu 2017.
  • So haben 79.287 Wahlberechtigte im Wahlkreis 4 bei der Landtagswahl abgestimmt.

Doppelter Jubel bei der Sozialdemokratie im Wahlkreis Peine: Mit Julius Schneider gewinnt erneut ein SPD-Mann das Direktmandat – und zwar mit 38,3 Prozent vor dem Landtagsabgeordneten Christoph Plett (CDU) mit 29,6 Prozent.

Damit ist Schneider als Newcomer erfolgreich in die Fußstapfen von Matthias Möhle getreten, der seit Bildung des Wahlkreises Peine (Landkreis ohne Vechelde und Lengede) im Jahr 2008 jedes Mal das Direktmandat für die SPD geholt hat. Auch bei den Zweitstimmen liegt die SPD in Peine vor der CDU.

Zittern muss Plett, ob er mit seinem Landeslistenplatz 23 den Einzug in den Landtag schafft. Sicher in dieses Parlament kommt dagegen Heiko Sachtleben (Grüne) dank seines Listenplatzes zwölf.

Landtagswahlen 2022: Christoph Plett zusammen mit Mitgliedern der Jungen Union Peine.
Landtagswahlen 2022: Christoph Plett zusammen mit Mitgliedern der Jungen Union Peine. © Jana Sievers

Am frühen Abend kündigte sich sich für die SPD im Wahlkreis Peine bereits ein Doppelsieg an: Direktkandidat Julius Schneider lag nach 117 von 118 ausgezählten Wahllokalen 8,7 Prozent vor seinem ärgsten Rivalen Christoph Plett (CDU), auch bei den Zweitstimmen hat die SPD Nase vorne.

Direktkandidat Julius Schneider und sein Wahlkampfteam 2022.
Direktkandidat Julius Schneider und sein Wahlkampfteam 2022. © Jana Sievers

79.356 Wahlberechtigten konnten am Sonntag ihre Stimmen abgeben und so darüber entscheiden, wie sich das künftige Landesparlament zusammensetzt und wer in Hannover regiert. Über den frühen Sonntag verlief die Wahlbeteiligung hier und da im Wahlkreis schleppend, aber sie konnte ja noch Fahrt aufnehmen.

Welche Gemeinden gehören zum Wahlkreis Peine?

Der Wahlkreis 4 ist der dominierende im Peiner Land: Die Gemeinden Edemissen, Hohenhameln, Ilsede, Wendeburg und die Stadt Peine angehören diesem an. Doch mit der Besonderheit steht auch eins schon fest: Es wird in Hannover drei Vertreter geben, die dem Landkreis Peine verbunden sind.

Im Wahlkreis 4 sind es übrigens etwas weniger Stimmberechtigte als noch im Jahr 2017: 79.356 Einwohner durften vor fünf Jahren wählen.

Welche Themen sind zur Landtagswahl in Peine bestimmend?

Ein großes Thema im Wahlkreis 4 ist das Peiner Klinikum – und die Zukunft. Die Sicherung von Arbeitsplätzen und natürlich all die Facetten rund um das Thema Energie stehen ebenfalls im Fokus. Ein Thema, für das sich die Direktkandidaten in Peine unter anderem stark machen wollen, ist der Umzug der Peiner Polizei. Diese Forderung wurde parteiübergreifend geäußert.

Das sind die Direktkandidaten im Wahlkreis 4

Folgende Politiker stellen sich im Wahlkreis Peine im Oktober 2022 zur Wahl:

  • Julius Schneider (SPD)
  • Christoph Plett (CDU)
  • Heiko Sachtleben (GRÜNE)
  • Benedikt Schurm (FDP)
  • Rudolf Meißner (AfD)
  • Christoph Podstawa (Die Linke)
  • Thomas Mittag (Die Basis)
  • Michael Baum (Freie Wähler)

Wir stellen die Politiker in unserer Kandidaten-Übersicht näher vor – darin beantworten sie auch, was ihre wichtigsten Anliegen sind.

Wichtiges zu Wahltag und Briefwahl im Kreis Peine

Am 9. Oktober gibt es in Wahlkreis 4 genau 95 Urnenwahlbezirke und 23 Briefwahlbezirke. In der Zeit von 8 bis 18 Uhr haben die Wahllokale geöffnet. Der Landkreis erklärt: Die Briefwahlunterlagen erhalten die Wählerinnen und Wähler in ihren Wohnsitzgemeinden.

Wenn die Briefwahl nicht direkt im Rathaus durchgeführt wird, sondern man die Briefwahlunterlagen mit nach Hause nimmt beziehungsweise zugeschickt bekommt, ist die Absendung des Wahlbriefs rechtzeitig vorzunehmen. Der Wahlbrief kann auch direkt im Briefkasten am Kreishaus, Burgstraße1, 31224 Peine eingeworfen werden und muss spätestens am 9. Oktober um 18 Uhr beim Kreiswahlleiter eingegangen sein.

So fiel das Ergebnis der Landtagswahl 2017 in Peine aus

Sechs Kandidaten waren im Wahlkreis 4 bei der vergangenen Landtagswahl angetreten. Die Basis und die Freien Wähler fehlten seinerzeit. Die meisten Stimmen vereinte die SPD im Jahr 2017 auf sich – sowohl bei den Erst- als auch den Zweitstimmen (48,1 und 44,7). Die Sozialdemokraten waren damals mit Matthias Möhle angetreten. Seit 2008 ist er Abgeordneter. In diesem Jahr tritt er nicht mehr an. Christoph Plett (CDU) zog über die Landesliste in den Landtag ein.

Die Christdemokraten bekamen 32,3 Prozent der Erststimmen und 30 Prozent der Zweitstimmen. Auf die Grünen entfielen 5,0 Prozent (Erststimme) und 6,6 Prozent (Zweitstimme). Für die FDP stimmten im vierten Wahlkreis 4,2 Prozent (Erststimme) und 5,9 Prozent (Zweitstimme). Die Linke bekam 3,8 (Erststimme) beziehungsweise 3,9 Prozent (Zweitstimme). Die AfD erhielt 6,5 Prozent der Erststimmen und 6,7 Prozent bei den Zweitstimmen.