Peine. Die Landtags-Vizepräsidentin Meta Janssen-Kucz (Grüne) lobt das Peiner Krankenhaus und sieht gute Chancen für millionenschweren Neubau.

Der Mut machende Satz kommt vom Peiner Landtagsabgeordneten Heiko Sachtleben: „Die Weichen stehen auf Grün“, ist der Bündnisgrüne beim Neubau des kreiseigenen Klinikums in Peine überzeugt – und muss angesichts des Wortspiels schmunzeln. Auch Meta Janssen-Kucz (Grüne), Vizepräsidentin des Landtags, sieht bei ihrem Besuch im Landkreis die Chancen für ein neues Krankenhaus in der Fuhsestadt als nicht schlecht an – diese Millioneninvestition wäre die Voraussetzung für den Fortbestand der Einrichtung.

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Seinen Optimismus bezieht Sachtleben auch aus der Tatsache, dass die Region Hannover ihr Krankenhaus in Lehrte geschlossen hat: Die Patienten müssen auf das Klinikum in Burgdorf ausweichen oder auf das in Peine. Die Folge: Peine hat mehr Patienten, auch und gerade bei der Notaufnahme. So sind dem Gadenstedter zufolge zurzeit alle 275 Betten im Peiner Klinikum belegt. Sollte es geschlossen werden (das wäre die Folge beim Verzicht auf den Neubau), müssten die Menschen beispielsweise aus der Stadt Peine oder aus Edemissen „40 Minuten fahren zum nächsten Krankenhaus, nach Braunschweig“. Bei einem Notfall wie einem Herzinfarkt sei das „viel zu viel“.

Klinikum – „gute Argumente für Peine“

Knackpunkt: Bis zu 462 Millionen Euro wird der Neubau des Klinikums kosten (Stand heute). Bei Baubeginn (laut Sachtleben in 2028/2029) kämen Kostensteigerungen hinzu, Eröffnung wäre demnach 2034. Nebenbei: Das Klinikum peilt (bislang) Mitte 2027 als Baustart an, Inbetriebnahme wäre 2032. Sei es wie es ist: Das Klinikum und sein Träger (Landkreis) hoffen darauf, dass das Land rund 80 Prozent der Kosten übernimmt, bei 462 Millionen Euro wären auch die 20 Prozent eine enorme Belastung für die Kreiskasse.

Erwartungsgemäß verzichtet Meta Janssen-Kucz, die früher an der Hildesheimer Straße in Vechelde gewohnt hat (als es die Umgehung noch nicht gegeben hat), bei ihrem Besuch in Peine auf finanzielle Zusagen der rot-grünen Landesregierung. Allerdings sieht sie bei den Neubaukosten auch den Bund „im Boot“. Zudem betont die Grüne-Landtagsabgeordnete die große Bedeutung des Peiner Krankenhauses für die Region. Lobend erwähnt 62-Jährige die vom Landkreis bezahlte Krankenpflegerschule nahe dem Klinikum, die ein starkes Argument für den Neubau sei (auch im Kampf gegen den Fachkräftemangel). Ein weiterer Pluspunkt für das Peiner Krankenhaus: „Bei der Digitalisierung ist diese Einrichtung weitere als andere“, hebt die Vizepräsidentin das finanzielle Engagement des Trägers (Landkreises) hervor. Das Gute: Die Gerätschaften zur Digitalisierung könnten vom Altbau (eröffnet 1971) in den Neubau „wandern“.

Klinikum – „wird Schließungen geben“

Laut dem Bund gibt es deutschlandweit rund 1700 Krankenhäuser, wobei „jedes dritte Bett leer steht“. Meta Janssen-Kucz geht davon aus, auch in Niedersachsen müssten angesichts dessen von den etwa 60 Kliniken welche geschlossen werden: „Wenn ein Krankenhaus sinkende Patientenzahlen hat, ist die Frage zu stellen, woran das liegt.“ Letztlich könne es nach einer Schließung darum gehen, Betten in andere Einrichtungen zu verlagern. Zwar sagt die Grüne nicht, welche Krankenhäuser dichtzumachen seien, aber sie stellt fest: Das Peiner Klinikum müsse erhalten bleiben. Dann müssten aber Land/Bund auch 80 Prozent der Neubaukosten tragen – egal wie hoch die Gesamtkosten sind. Die Entscheidung darüber könnte laut den Grünen 2027/2028 fallen.

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