Braunschweig. Wohl nicht wenige Apotheken in Niedersachsen und der Region Braunschweig-Wolfsburg werden zu sein. Darum geht es.

Fast alle Apotheken in Niedersachsen haben nach Angaben von Berufsverbänden Schwierigkeiten, genug Fachkräfte zu finden. „Die Apotheken haben mit einem massiven Personalmangel und einer sich immer mehr zuspitzenden Lieferengpass-Krise zu kämpfen“, sagte Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen (LAV) am Dienstag.

An diesem Mittwoch (7. Juni) startet eine bundesweite Aktion des pharmazeutischen Nachwuchses unter dem Motto „Gegen Zukunftsklau“. Am Montag (12. Juni) ist zudem eine Protestaktion der Apothekerkammer Niedersachsen in der Innenstadt von Hannover geplant. Eine zentrale Forderung ist etwa, das Apothekenhonorar anzupassen.

Am 14. Juni streiken viele Apotheken in Niedersachsen – so läuft die Aktion

Am Mittwoch, 14. Juni, wiederum rufen die Berufsverbände darüber hinaus zu einem bundesweiten Protesttag auf – an diesem Tag sollen viele Apotheken geschlossen bleiben. Das bedeutet: Eine Regelversorgung wird nicht stattfinden. Die Notfallversorgung wird am 14. Juni ausschließlich über die Notdienstapotheken erfolgen. „Den Patientinnen und Patienten, bei denen die Medikation planbar ist, raten wir, den Besuch der Stammapotheke um einen Tag zu verschieben“, erklärt der LAV.

An dem Streik wollen 57 Prozent der leitenden Apothekerinnen und Apotheker teilnehmen, zeige eine aktuelle Befragung, teilte das Marktforschungsinstitut Aposcope vor wenigen Tagen mit: „Brancheninsider gehen davon aus, dass sich die Zahl noch deutlich erhöhen wird.“

Weniger Apotheken in Niedersachsen

Der niedersächsische Verband befürworte den Protesttag der Apotheken „vollumfänglich“, heißt es. „Die Bundesregierung hat ihr Versprechen, die Vor-Ort-Apotheken zu stärken, gebrochen“, sagt Groeneveld. „Viele Apotheken sind schon jetzt am Limit, andere müssen ihre Türen für immer schließen. Ziel der Politik sollte es sein, diesen Zustand nicht zu forcieren, sondern zu verhindern!“

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„Für die Apothekerinnen und Apotheker in Niedersachsen ist es ein Herzensanliegen, die jungen Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, eine berufliche Zukunft mit echter Perspektive einzufordern“, sagte Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen. Die Politik müsse bessere Rahmenbedingungen schaffen.

In Niedersachsen gibt es den Angaben zufolge 1745 Apotheken – das sind 368 weniger als noch vor 14 Jahren. Neben den 1370 Inhaberinnen und Inhabern arbeiten dort 14.982 Beschäftigte, darunter 94 Prozent Frauen.

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