Hannover. Die Corona-Einweisungen in niedersächsische Kliniken nehmen zu. Das Gesundheitsministerium hält an seinem Fahrplan für Herbst und Winter fest.

Vor den anstehenden Herbstferien in Niedersachsen ist die Zahl der Corona-Infektionen auf dem Vormarsch. Neben einer höheren Inzidenz von landesweit 429,9, ist auch die für die Bewertung der Lage maßgebliche Hospitalisierungsinzidenz über das verlängerte Wochenende merklich gestiegen.

Diese gibt an, wie viele Patientinnen und Patienten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen neu mit einer Sars-Cov2-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Laut Landesregierung lag dieser Wert am Mittwoch bei 11,5 – vor einer Woche hatte er noch 8,0 betragen. Landesweit waren 4,0 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Kranken belegt, eine Woche zuvor waren es 2,3 Prozent.

Regierungssprecherin Anke Pörksen (SPD) sprach am Mittwoch von einer „Ansteckungslage, die immens ist“. Sie geht, wie zuletzt Bundesgesundheitsminister Lauterbach, von einer hohen Dunkelziffer aus, da viele Bundesländer – anders als Niedersachsen – keinen verpflichtenden PCR-Test nach einem positiven Selbsttest vorsehen. „Ich denke, hier sind die Zahlen aus Niedersachsen ein Stück weit aussagekräftiger“, so Pörksen.

Ministeriumssprecher: Beobachten die Lage genau

Erst vor zwei Wochen hatte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) den Corona-Fahrplan der Landesregierung für Herbst und Winter vorgestellt. Dieser sieht schärfere Maßnahmen wie beispielsweise das Tragen einer Medizinischen Maske in Innenräumen erst dann vor, sollte die Hospitalisierungsinzidenz über 15 liegen und gleichzeitig mehr als 10 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sein. Eine weitere Warnstufe würde greifen, wenn die Belegungsinzidenz über 20 und die Intensivbetten in Niedersachsen zu mehr als 15 Prozent ausgelastet sind.

Trotz neuerlichen Anstiegs wolle man die zum 1. Oktober in Kraft getretene Verordnung nicht erneut anpassen, hieß es gegenüber unserer Zeitung aus dem Ministerium. Man beobachte die Lage sehr genau, erklärte Ministeriumssprecher Oliver Grimm auf der Landespressekonferenz. Auch in den nächsten Wochen erwarte man eher steigende als sinkende Infektionszahlen. Welchen Einfluss auf die pandemische Entwicklung die Herbstferien dabei spielen könnten, darüber wollte der Sprecher nicht spekulieren. Ein Ausrufen der Warnstufe 2 hält die Landesregierung jedoch weiter für „extrem unwahrscheinlich“.

Wählen trotz Corona möglich

Die Landeswahlleitung erklärt: Niedersachsen, die kurz vor der Landtagswahl an Corona erkranken, können dennoch ihre Stimme abgeben. Dazu muss eine Vollmacht ausgestellt und eine Vertrauensperson eingesetzt werden. Unterlagen müssen am Wahltag bis 15 Uhr beim zuständigen Wahlamt (in der Regel nicht das Wahllokal) von der eingesetzten Person abgeholt werden. Dort ist dann auch der ausgefüllte Wahlschein bis 18 Uhr wieder abzugeben.

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