Wolfsburg. Jens L. Heinrich gestaltet den Benefizkalender seit 2012 und spendet die Einnahmen. Jetzt ist er für den Gemeinsam-Preis nominiert.

Jens L. Heinrich verbindet seine Leidenschaft mit seinem Engagement für krebskranke Kinder: Der Hobbyfotograf gestaltet in diesem Jahr zum zehnten Mal (für das Jahr 2023) einen Benefizkalender mit seinen Wolfsburg Aufnahmen – und das komplett in Eigenregie. „Ich bin immer auf Motivsuche. Es scheint fast, als ob mir meine Kamera an der rechten Hand angewachsen ist“, gesteht der 52-Jährige. Vor allem nachts, nach Einbruch der Dunkelheit, ist der Vorsfelder unterwegs und baut sein Stativ auf: „Der Blickwinkel ist entscheidend, den ändere ich gerne. Ich war schon bestimmt 200-mal auf dem Klieversberg, zwei Schritte weiter nach rechts und ein neues Bild entsteht.“ 15.000 Wolfsburg-Fotos hat er im Archiv.

So engagiert sich Jens L. Heinrich ehrenamtlich….

2012 gestaltete Jens L. Heinrich zum ersten Mal einen Foto-Kalender für das Jahr 2013. Für die Motivauswahl werden zunächst 60 bis 70 Abzüge entwickelt und auf dem Fußboden im Wohnzimmer ausgebreitet. Dann tagt der Familienrat. „Manchmal, wenn zum Beispiel Schnee liegt und dazu die Sonne scheint, nehme ich mir extra einen Tag Urlaub, um Winterbilder zu schießen.“ Die meiste Zeit verbringt Jens L. Heinrich danach am Computer, wo er die Motive bearbeitet und den Kalender layoutet, danach online in den Druck gibt. Mittlerweile gehen das ganze Jahr über Bestellungen ein: die werden sofort bearbeitet, versendet und Rechnungen geschrieben. Gerade in der Vorweihnachtszeit werden die Kalender auch schon mal palettenweise vor die Haustür geliefert.

Das konnte bereits erreicht werden….

Von Anfang an ging der Erlös an die „Villa Bunterkund“ im Wolfsburger Klinikum. In der Einrichtung können krebskranke Kinder und deren Familien in wohnlicher Atmosphäre spielen, kochen, essen, fernsehen oder sich in der Chillout-Lounge ausruhen und neue Kraft schöpfen. Die Patienten werden von Erzieherinnen und FSJlern betreut, die sie trösten und ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte haben. Knapp 60.000 Euro sind bis dato zusammengekommen. „Ich bin überwältigt, dass ich als Einzelperson so viel erreicht habe“, sagt der Hobbyfotograf.

Das war der bisher bewegendste Moment…

Für den Vater von zwei erwachsenen Töchtern ist die Scheckübergabe jedes Mal überwältigend. „Das Leuchten in den Augen, die pure Freude mitanzusehen – da geht mir das Herz auf, da weiß ich, warum ich so viel meiner Freizeit investiere“, betont Jens L. Heinrich. Gerade hat er Professorin Jacqueline Bauer wieder einen Spendenscheck in Höhe von 9124 Euro übergeben. Die anschließenden Dankesschreiben motivieren den Ehrenamtler dann noch einmal doppelt. So richtig emotional ergriffen war er allerdings am Abend des 8. Juni 2016 – da wurde er zum „Wolfsburger des Jahres 2015“ für sein „leidenschaftliches, idealistisches und ausdauerndes“ Engagement von unserer Zeitung gekürt.

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