Aurich. Die Idee der Schulleiterin: Kinder, die von der Maskenpflicht befreit sind, sollten einen Anstecker tragen. Was folgte, waren Drohungen per Mail.

Weil sie von der Maskenpflicht befreiten Schulkindern den Alltag erleichtern wollte, wird eine Schulleiterin bedroht. Damit betroffene Schülerinnen und Schüler nicht regelmäßig ihr Attest vorzeigen müssen, sollen sie vom Beginn des zweiten Schulhalbjahres an Ansteckbuttons tragen, wie die Schulleiterin der Realschule Aurich, Kathrin Peters, am Dienstag sagte. Wegen dieser Entscheidung habe sie zahlreiche E-Mails mit Drohungen und Beleidigungen erhalten, nachdem ein lokaler Video-Blogger das Thema aufgegriffen hatte, sagte Peters.

„Wir wollten nur ein wenig Normalität im Schulalltag schaffen“, sagte die Schulleiterin. Die Buttons sollen „lustige Motive wie etwa Comicfiguren zeigen“ und Lehrkräfte und Schüler vor Diskussionen bewahren. Denn: Die Lehrerinnen und Lehrer könnten nicht von jedem Schüler wissen, ob er vom Masketragen befreit ist.

In einer Mail, in der die Regelung verkündet wurde, hieß es zwar, dass Schüler den Button tragen „müssen“. Dadurch sollte aber laut Peters nur die Dringlichkeit unterstrichen werden. „Die Button-Idee ist zuvor mit Schülern, Eltern und Lehrern besprochen worden“, sagte sie. Für Kinder, die keinen Anstecker tragen wollten oder sollten, würden Alternativen gefunden.

Die regionalen Landesämter für Schule und Bildung (RLSB) haben die Schulleiterin wegen der öffentlichen Diskussion gebeten, noch einmal mit den Eltern über eine mögliche Alternative zu beraten, wie eine Sprecherin mitteilte. Grundsätzlich sei gegen die Regelung nichts einzuwenden, weil sie freiwillig sei. Es gebe auch keine Vorgabe der RLSB zum Umgang mit Schülern, die von der Maskenpflicht befreit sind. „Das entscheiden die eigenverantwortlichen Schulen vor Ort.“

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Der Blogger hatte in einem Video vom Donnerstag unter anderem auch die private Dienstmail-Adresse der Rektorin veröffentlicht und die Entscheidungen der Schule als „ungezogen“ bezeichnet. Beklagt wird, dass es nicht gehe, Kinder derart „zu kennzeichnen“. Aufgrund der Menge an E-Mails mit Beleidigungen und Drohungen sei die Adresse am Freitag abgeschaltet worden, sagte Peters. Wegen der Veröffentlichung der E-Mail-Adresse sowie wegen der Beleidigungen behalte sie sich rechtliche Schritte vor. Zudem hat die Schulleiterin die regionalen Landesämter für Schule und Bildung gebeten, rechtliche Schritte zu prüfen.

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