Hannover. Jeder sechste Niedersachse erhielt bislang die Booster-Impfung. Ministerpräsident Weil kritisiert späte Stiko-Empfehlungen und Liefermängel bei Tests.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sieht das Land bei den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus auf einem guten Weg. Bis Jahresende sollten 2,8 Millionen Menschen den sogenannten Booster erhalten, etwa die Hälfte davon sei bereits erreicht, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind bisher 1,36 Millionen Niedersachsen geboostert. Das entspricht 17 Prozent der Bevölkerung.

Wie Weil weiter sagte, sind fast 4600 Arztpraxen sowie 177 mobile Impfteams an der Impfkampagne beteiligt. Bei Bedarf werde das Land auch noch weitere Impfteams der Kommunen finanzieren.

Ministerpräsident Weil kritisiert späte Stiko-Empfehlungen

Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) in der Corona-Pandemie kommen nach Einschätzung von Weil häufig zu spät. Mit Blick auf Corona-Schutzimpfungen für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahre hoffe er auf eine schnelle und klare Empfehlung, sagte er.

Deutschland habe auch aufgrund relativ später Stiko-Empfehlungen im internationalen Vergleich immer wieder später mit dem Impfen begonnen, kritisierte der Regierungschef. „Das darf uns jetzt in dieser Situation nicht noch einmal passieren.“ Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende November grünes Licht gegeben für die Zulassung des Corona-Impfstoffes der Hersteller Pfizer/Biontech für Kinder ab fünf Jahren in Europa. Eine entsprechende Empfehlung der Stiko gibt es bislang jedoch nicht.

Ministerpräsident Weil sieht Liefermängel bei Corona-Tests

Bei Corona-Tests sieht Weil vereinzelt Liefermängel. Dies gelte in ganz Deutschland, sagte der SPD-Politiker. Nach Aussagen des Bundes und der Industrie fahren die Unternehmen ihre Produktion jedoch hoch und sind lieferfähig. Niedersachsen bestellt laut Weil rund sechs Millionen Tests pro Woche. Die Zahl der Corona-Teststellen im Bundesland wachse täglich.

Für viele Bereiche des öffentlichen Lebens sind zusätzlich zu einer Corona-Schutzimpfung oder Genesung von einer Covid-Infektion Tests notwendig, etwa für den Besuch eines Restaurants. Wer eine Auffrischungsimpfung erhalten hat, benötigt allerdings keinen negativen Test.

Lesen Sie mehr:

Gesundheitsamt analysiert zwei weitere Omikron-Verdachtsfälle

Nach den beiden bestätigten Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante in Niedersachsen analysiert das Landesgesundheitsamt zwei weitere Verdachtsfälle. Derzeit werden zwei Proben aus der Region Hannover sequenziert, wie die Behörde auf Anfrage mitteilte. „Mit den Ergebnissen der Untersuchung rechnen wir am Freitag“, sagte ein Behördensprecher.

Bei den beiden schon bestätigten Omikron-Fällen handelt es sich um Reiserückkehrer aus Südafrika. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Variante als „besorgniserregend“ eingestuft. Mittlerweile sind in etlichen Ländern Fälle der Variante aufgetaucht.

Wichtige Corona-Regeln und Infos für die Region

Alle wichtigen Fragen und Antworten zu Corona in Niedersachsen gibt's hier . Welche Regeln zurzeit in Braunschweig gelten, erfahren Sie hier.

Die Corona-Lage in der Region

Unsere Redaktionen sammeln alle wichtigen lokalen Infos zum Coronavirus auf FAQ-Seiten, die stets aktualisiert werden. Online sind die Überblicke aus Braunschweig, aus Wolfsburg, aus Wolfenbüttel, aus Gifhorn, aus Salzgitter, aus Peine und Helmstedt sowie aus Osterode.

Hier finden Sie eine Übersicht über die Corona-Lage im gesamten Bundesland Niedersachsen.