Hannover. Mit einer neuen Verordnung wird das Leben für ungeimpfte Niedersachsen ab Donnerstag unbequemer. Weitere Verschärfungen sind wahrscheinlich.

Zahlreiche Menschen in Niedersachsen müssen sich seit Donnerstag auf verschärfte Corona-Maßnahmen einstellen. So müssen sich nicht gegen das Coronavirus geimpfte Beschäftigte in Alten- und Pflegeheimen künftig jeden Tag testen, wie aus einer überarbeiteten Fassung der Corona-Landesverordnung hervorgeht. Zuvor war dies dreimal wöchentlich vorgeschrieben.

2G-Modell für Veranstaltungen

Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen mit 1000 bis 5000 Menschen wird künftig bereits ab einer geringeren Corona-Warnstufe auf das 2G-Modell umgestellt - somit könnten dort nur geimpfte und genesene Menschen Zutritt erhalten. Diese Warnstufe ist allerdings noch nicht erreicht.

Auch Bundesländer, die – wie Niedersachsen – noch weniger betroffen sind als andere Länder, müssten sehr vorsichtig sein. Die Situation in Süd- und Ostdeutschland sei ein warnendes Beispiel. In Bundesländern wie Sachsen oder Thüringen ist die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit mehr als viermal so hoch wie in Niedersachsen.

Grundsätzlich bleibt es bei dem bestehenden System mit mehreren Warnstufen. Eine Corona-Warnstufe wird in Niedersachsen erreicht, wenn der Hospitalisierungswert (Krankenhausaufnahmen) und mindestens eine der beiden anderen Maßzahlen (Neuinfizierte, Intensivbetten) die in der Verordnung definierten Schwellenwerte überschreiten. So muss beim Leitindikator Hospitalisierung der Wert sechs überschritten werden, damit möglicherweise Warnstufe eins ausgerufen werden kann. Dieser Wert liegt derzeit bei vier.

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Keine Änderungen bei Maskenpflicht im Unterricht

Bei der Maskenpflicht im Unterricht ändert sich der überarbeiteten Verordnung zufolge nichts – Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen eins und zwei müssen keine Maske tragen, die anderen hingegen schon. Eine Lockerung der Maskenpflicht stand vor wenigen Wochen noch im Raum. Schüler und Lehrer, die nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-19-Infektion genesen sind, müssen sich weiterhin dreimal wöchentlich testen – in der Regel montags, mittwochs und freitags. Rund die Hälfte der 12- bis 17-Jährigen in Niedersachsen sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

Die Staatskanzlei hatte am Dienstag weiter mitgeteilt, dass weitere Verschärfungen je nach Entwicklung der Pandemie in den kommenden Tagen und Wochen wahrscheinlich seien. Nähere Angaben wurden dazu zunächst nicht gemacht.

Briefe zu Booster-Impfungen sollen verschickt werden

Über 70-Jährige sollen im Bundesland indes einen Brief mit Informationen über die Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Darin soll etwa enthalten sein, wo sich Bürgerinnen und Bürger impfen lassen können, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) im Landtag. Wann und durch wen diese Briefe verschickt werden sollen, blieb zunächst offen. Nach RKI-Zahlen haben bislang rund 250.000 Menschen in Niedersachsen eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten.

Meta Janssen-Kucz, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, übte zuvor scharfe Kritik an der Landesregierung. Sie hätte kostenlose Corona-Tests längst anschieben können oder Schreiben an Menschen, die für eine Corona-Auffrischungsimpfung infrage kommen. Ein Großteil dieser Menschen wohne nicht in Alten- und Pflegeheimen. Es sei wieder zu einem „Informationschaos durch Bund und Land“ gekommen.

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