Hannover. Sollte es in Landkreisen oder kreisfreien Städten zu viele Neuinfektionen binnen sieben Tagen geben, werden die Lockerungen zurückgenommen.

Die regionalen Fallzahlen werden in der Corona-Krise jetzt wichtiger. Denn: Wenn in Landkreisen oder kreisfreien Städten binnen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner festgestellt werden, müssen Lockerungen umgehend zurückgenommen werden. Darauf haben sich Bund und Länder am Mittwoch verständigt. Was bedeutet das für Niedersachsen?

In 38 der 45 Kreise und Städte einstelliger Wert

Bislang verzeichnen der Landkreis und die Stadt Osnabrück im Verhältnis zur Einwohnerzahl die höchsten Corona-Fallzahlen: Im Kreis gibt es rund 275 Fälle pro 100.000 Einwohner, in der Stadt etwa weitere 274. Und auch die Dynamik ist im Landkreis Osnabrück vergleichsweise hoch. In den vergangenen sieben Tagen gab es dort rund 12 neue Fälle pro 100.000 Einwohner, ähnlich wie in der Region Hannover. Noch etwas höher sind die Werte in den Landkreisen Diepholz (13,8), Cuxhaven (14,6) und Goslar (15,3).

Die neue Grenze von 50 Fällen, bei der es wieder Beschränkungen gibt, ist damit in Niedersachsen aber noch weit entfernt. In 38 der 45 Kreise und Städte liegt der Wert sogar im einstelligen Bereich. dpa

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Niedersachsen will schon früher reagieren

Niedersachsen will bei einem Anstieg der Corona-Neuinfektionen bereits frühzeitiger reagieren als Bund und Länder abgesprochen haben. „Ich kann Ihnen sagen, dass wir in Niedersachsen schon deutlich früher entsprechende Maßnahmen ergreifen werden“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwoch in Hannover.

Einzelheiten zu den geplanten Maßnahmen nannte er nicht. Bund und Länder hatten vereinbart, dass ab einer Obergrenze von 50 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche Lockerungen wieder zurückgenommen werden. Niedersachsen wolle aber nicht bis dahin abwarten. Derzeit liege die Zahl weit darunter.