Region. Dem Aufruf zum globalen Klimastreik der Fridays-for-Future-Bewegung sind am Freitag Tausende gefolgt. In unserer Region war fast überall was los.
Weltweite Demonstrationen im Namen der Fridays-for-Future-Bewegung. Sie fordert von der Politik, alles dafür zu tun, dass die Emissionen von Treibhausgasen so schnell wie möglich erheblich reduziert werden. Los ging der Streik um 10 Uhr mit diversen Kundgebungen und Veranstaltungen. Auch in unserer Region liefen zahlreiche Demonstrationen:
7000 Demonstranten in Braunschweig
In Braunschweig lief um 10 Uhr eine große Demonstration. 10.000 Demonstranten wurden erwartet. Laut Polizeisprecher Stefan Weinmeister liefen 7000 Demonstranten durch Braunschweigs Innenstadt. Unter die Schüler haben sich auch viele erwachsene Demonstranten gemischt. Wegen des Andrangs hat die Polizei den Bohlweg stadteinwärts abgesperrt.
Vorab hat sich der Stadtelternrat Braunschweig mit Schülerinnen der Friday for Future Bewegung getroffen und ausgetauscht. „Sehr beeindruckend war, wie tiefgründig sich die Schüler und Schülerinnen mit dem Thema beschäftigt haben, und wie unerschrocken sie agieren“, so der Vorsitzende des Stadtelternrates Gerald Kühn. Gleichzeitig zeige sich auch die Ohnmacht, wie mit dem Thema umgegangen wird. Allein die Frage, ob Schülerinnen und Schüler trotz bestehender Schulpflicht an der Demo teilnehmen dürfen, zeige zum Teil die Kreativlosigkeit wie manche Schulen mit dem Thema umgehen. Denn jeder Schule stehe es frei Unterricht an einem außerschulischen Lernort stattfinden zu lassen.
Klima-Demo: 7000 Braunschweiger gehen auf die Straße
So wie etwa in der Sally-Perel-Schule: Die Klasse 7.1 beschäftigt sich seit 14 Tagen in einer Unterrichtseinheit intensiv mit dem Thema Klimaschutz. Die Demoteilnahme der Schüler ist angemeldet als außerschulischer Lernort. Die Demoteilnahme der Schüler ist angemeldet als außerschulischer Lernort.
Bei der Kundgebung auf dem Kohlmarkt sagte Heinrich Betz, DGB-Vorsitzender in Braunschweig, die Fridays-For-Future-Bewegung könne gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Fridays-For-Future: Verkehrsbehinderungen in Braunschweig
Wie die BSVG für Braunschweig mitteilt, kommt es in der Braunschweiger Innenstadt zu Einschränkungen im Bus- und Stadtbahnverkehr. In der Zeit von 11.15 bis 15 Uhr umfahren die Busse der Linien 411, 413, 416, 418, 422, 443 in beiden Richtungen die Innenstadt über Güldenstraße, Friedrich-Wilhelm-Straße und Waisenhausdamm, Bohlweg, Georg-Eckert-Straße, Kastanienallee und Altewiekring.
Die zentrale Bushaltestelle „Rathaus“ wird in beiden Fahrtrichtungen an die Haltestelle „Schloss“ in Höhe der Straßenbahnhaltestelle verlegt. Hier erfolgt auch der Übergang zu der Stadtbahn.
Außerdem können die Haltestellen „Altstadtmarkt“, „Münzstraße“, „Staatstheater“, „Kasernenstraße“ und „Jasperallee, (411), „Packhof“, Hintern Brüdern“ sowie „Güldenstraße“ (413) und „Südstraße“ (413) in dieser Zeit nicht bedient werden.
Die Regiobuslinien 450, 480 und 560 fahren vom Radeklint über Güldenstraße zum Europaplatz, End- und Starthaltestelle, und zurück über die gleiche Strecke. Die Regiobuslinie 420 verkehrt in der Zeit zwischen Wolfenbüttel Bahnhof und Hauptbahnhof Braunschweig. Fahrgäste werden gebeten, zwischen Rathaus und Hauptbahnhof die Straßenbahnlinien 1 und 5 zu nutzen. Die Straßenbahnlinien fahren auf den regulären Linienwegen. Es kann aber zu Einschränkungen und Verzögerungen kommen. Fahrgäste werden gebeten, sich vor Ort, über www.bsvg.net und den Telefonischen Kundendienst, Tel: (0531) 383 2050 rechtzeitig zu informieren.
Klimaschutz-Demo in der Region
Gewerkschaft ruft Wolfsburger zum „Ausstempeln“ auf
Die Demonstration in Wolfsburg begann um 12 Uhr am Hauptbahnhof. Gegen 12.30 Uhr zogen die Demonstranten los – es ging vom Bahnhof über die Porschestraße Richtung Rathaus. Neben der FFF-Ortsgruppe waren auch der BUND und Verdi dabei. Die Gewerkschaft ruft dazu auf, sich an der Kundgebung zumindest zeitweise zu beteiligen, auszustempeln und gegebenenfalls die Mittagspause dafür zu nutzen
Demo in Wolfenbüttel
Zu der Demo auf dem Wolfenbütteler Stadtmarkt haben sich am Freitagmorgen rund 1000 Menschen eingefunden. Darunter längst nicht nur Schüler, sondern auch ältere Bürger. Bis 11 Uhr gab es Redebeiträge, dann folgten ein Demozug durch Wolfenbüttel mit kurzen Zwischenstopps und gegen 12 Uhr eine Abschlusskundgebung. Veranstalter sind die FFF-Ortsgruppe mit Umweltverbänden und den örtlichen Gewerkschaften, die auch Infostände aufbauen.
Der Gifhorner Schillerplatz ist voll von Demonstranten
Fridays for Future (FFF) Gifhorn demonstriert von 10.30 Uhr an in der Gifhorner Innenstadt.Der Demonstrationszug führte über gesperrte Straßen vom Schillerplatz – auf dem es pünktlich um 10.30 Uhr schon rappelvoll war – zum Rathaus.
Fridays For Future – Gifhorn demonstriert für Klimaschutz
Etwa 1200 Demonstranten waren gekommen. Vom Schillerplatz über die Allerstraße, die Hindenburgstraße und den Steinweg führte der Marsch zum Marktplatz. Dort gab es eine Kundgebung und fünf Stände örtlicher Aktivgruppen wie Parents for Future oder Food Saver Gifhorn. Kirchengemeinden läuteten mittags zehn Minuten lang die Glocken.
Heike und Bernd Behnke waren extra mit dem Rad aus Müden gekommen. Eine Stunde haben sie gebraucht. „Wir haben Kinder und Enkelkinder. Wir betrachten das, was in der Politik passiert, mit großer Sorge. Viele fahren auch zum Brötchen holen mit dem Auto. Dabei kann man so viel mit dem Fahrrad erledigen – auch wir auf dem Dorf, auch wenn es manchmal schwierig ist“, sagten die beiden. Jennifer Zauter von Fridays for Future sagte, die Aktivisten wollen erneut Druck machen, das Klimaabkommen einzuhalten. Ihr zufolge habe sich das Klimabewusstsein schon ein stückweit verbessert. Am Marktplatz wurden Stände von Gewerkschaften und weiteten Initiativen wie Bunt statt Braun sein und Denkanstöße aufgebaut.
Podiumsdiskussion in Salzgitter
Im Gymnasium in Salzgitter-Bad haben mehrere hundert Schüler Vertreter aller Ratsfraktionen zur Podiumsdiskussion über den Klimaschutz eingeladen.
In einer rund 90-minütigen, sehr sachlichen Diskussion zeigten sich die Ratsfraktionen (nur die CDU hatte abgesagt) sehr offen gegenüber allen machbaren Formen des Klimaschutzes. Forderungen der Schüler nach einem günstigeren Busticket wollen sie ebenso unterstützen wie die Anschaffung von sicheren Fahrradständern für die Schule. Deutlich war, dass die sechs Politiker, darunter allein drei Spitzenvertreter, die Fragen der Jugendlichen sehr ernst nahmen. Die Antworten fielen relativ konkret aus, auch wenn sie häufig flankiert wurden vom Hinweis auf die mit rund 370 Millionen Euro hoch verschuldete Stadt.
Salzgitters Schüler fordern günstigeres Busticket
Peine: Der Bürgermeister lässt sich auch blicken
Die FFF-Ortsgruppe Peine demonstrierte ab 12 Uhr vor dem Rathaus (Eingang Werderpark). Rund 500 Demonstranten hatten sich versammelt. Auch in Peine waren nicht nur Schüler, sondern auch viele Erwachsene unterwegs.
Der Klimaschutz-Protest in Peine
Auch der Nabu, verschiedene Parteien und Bürgermeister Klaus Saemann waren dabei. Es gab einen Umzug durch die Innenstadt bis zum Kreishaus mit Aktionen wie „Hüpfen für den Kohleausstieg“. Vorm Kreishaus war ein Abschluss-Redebeitrag geplant.
Ein Apfelbäumchen für den Klimaschutz in Peine
Keine Aktionen in Helmstedt geplant
Wie eine Umfrage unserer Zeitung an den weiterführen Schulen des Landkreises ergab, sind für Freitag keine Aktionen oder Demonstrationen von Schülerseite geplant. Die Gründe dafür, dass in Helmstedt nicht demonstriert wird, finden Sie hier.
Die ersten Demos starteten in Australien
Nicht nur in Deutschland wird gestreikt. Die Demo erstreckt sich über sämtliche Erdteile. Was bei der Klima-Demo im Rest der Welt passiert, lesen Sie hier in unserem News-Blog.