„Vielleicht würde es ja ein wenig weiterhelfen, wenn Wolfsburgs Oberbürgermeister einen Lupus zu Gesicht bekäme.“

Bei jedem Heimspiel des VfL Wolfsburg huldigen wir ihm in der großen Arena – wenn Lupus im toll gemachten Trailer durch die Stadt läuft. Der Wolf ist mystisch, geheimnisvoll, er fasziniert. Er ist unser Wappentier, wird vermarktet. Unser Maskottchen Wölfi ist ein Star.

Und Lupus tötet Schafe, reißt Kälber. Er wird geliebt, gehasst. Mancherorts im Land wird unser Traum vom friedlichen Zusammenleben inmitten der Zivilisation zum Fiasko. Canis Lupus vermehrt sich schnell, ist in der offiziellen Wolfspolitik selbst zum Leidtragenden geworden.

Hier in der Stadt Wolfsburg, die seinen Namen trägt, gäbe es die Riesenchance, das Thema ruhig und konstruktiv anzugehen. In der Stadt im Grünen, gemeinsam mit den Landwirten, den Nutztierhaltern, die sie (noch) hat. Derweil lautet die knappe Antwort der Ordnungsbehörde, dass die „Kolleg*innen der Stadtfort bisher noch keinen Wolf gesichtet“ hätten. Die Landwirte berichten anderes.

Vielleicht würde es ja ein wenig weiterhelfen, wenn der Oberbürgermeister einen Lupus zu Gesicht bekäme. Zynisch? Vor dem Hintergrund, dass die Landwirte seit Jahren einen kontinuierlichen runden Tisch mit der Stadt fordern, sicherlich nicht.

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Um die Grün- und Wegepflege, in die sie im Stadtgebiet eingebunden werden sollen, geht es unter anderem. Um Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Fläche und vieles mehr. Und jetzt auch um den Wolf. Weihnachten werden wir die Bauern mit ihren Lichtertreckern wohl wieder feiern. Das Thema Lupus und die Sorgen der Landwirte einfach laufen zu lassen, reicht nicht aus.

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