Braunschweig. „Es werden Erinnerungen an das ,Wintermärchen’ von 2007 wach, als die deutsche Mannschaft ihren letzten WM-Titel holte.“

Die deutschen Fußballer hatten vor zwei Monaten bei der Weltmeisterschaft in Katar vergeblich darauf gehofft, dass der Funke auf die Fans zu Hause vor den Fernsehern überspringen würde. Angesichts der Ausgangslage mit schweren Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland sowie der Masse an Bestechungsgeld, die Katar für das Turnier zahlte, war das sowieso schon eine fast unmögliche Mission, die mit den schwachen sportlichen Leistungen der DFB-Elf dann letztlich kläglich scheiterte.

Von daher hatten es die deutschen Handballer bei ihrem Weltturnier, das aktuell in Polen und Schweden stattfindet, von Anfang an etwas leichter. Aber sie haben die Begeisterung, die sich im Fanlager nach den beiden Siegen über Katar und Serbien ausbreitet, mit starken Leistungen und einer attraktiven, offensiven Spielweise selbst geschürt. Ob die Stimmung das Team um Spielmacher Juri Knorr nun durch das komplette Turnier trägt, bleibt noch abzuwarten, aber zumindest werden Erinnerungen an das „Wintermärchen“ von 2007 wach, als die deutsche Mannschaft ihren letzten WM-Titel holte.

In der Defensiv-Leistung besteht zwar nach wie vor noch Luft nach oben, aber die jungen Spieler wie Knorr oder Julian Köster stehen für die Hoffnung auf eine glorreiche deutsche Handball-Zukunft – nicht nur bei dieser WM, sondern auch bei zukünftigen Turnieren. Dass das Euphoriepotenzial grundsätzlich da ist, zeigen die Handballer. Den Fußballern war das nicht gelungen.