„Die Autostadt braucht eine handlungsfähige, im Grundsatz geschlossene Geschäftsführung, die das gesamte Team hinter sich bringt.“

Mal unterschiedlicher Meinung sein, ist völlig normal; auch ein lautstarker Streit ist in Ordnung – wenn es danach konstruktiv weitergeht. Schlecht ist dagegen ein Dauerkonflikt, der zu einem Grabenkampf wird. Ohne Aussicht auf ein Ende. Das ist nach Informationen unserer Zeitung in der Geschäftsführung der Autostadt Alltag, leider. Solch ein Streit lähmt auf Dauer, kostet Zeit und Konzentration an der falschen Stelle – und kann damit den Unternehmenszielen schaden. Eigentlich sollte die Geschäftsführung Konflikte eigenverantwortlich lösen, einen Ausweg finden.

Geschieht dies nicht, wirft das nicht das beste Licht auf die Führungsriege. Schließlich agieren erwachsene Menschen gemeinsam, die einem Auftrag im Sinne des Unternehmens verpflichtet sind. Gelingt die Konfliktbewältigung nicht, muss die übergeordnete Instanz eingreifen, der Aufsichtsrat. Er beruft Geschäftsführungen oder Vorstände, er setzt sie auch ab. Ein ganz prominentes Beispiel aus jüngster Vergangenheit ist Ex-VW-Chef Herbert Diess.

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Wenn es zutrifft, dass der Konflikt in der Autostadt-Geschäftsführung die Belegschaft spaltet und verunsichert, ist das mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass schnell gehandelt werden muss. Die Autostadt braucht eine handlungsfähige, im Grundsatz geschlossene Geschäftsführung, die das gesamte Team hinter sich bringt und nach Corona daran arbeiten muss, das Konstrukt aus Marketingplattform und Freizeitpark immer wieder mit neuen Ideen und Leben zu füllen.