„Jene „Njet“-Erklärung zu Kernkraft, die Niedersachsens SPD-Umweltminister Olaf Lies veröffentlichte, las sich wie eine ,Null-Bock’-Liste.“

Versorgungssicherheit und auch Klimaziele sind bedroht, doch auf eines kann man sich in Deutschland immer verlassen: Die Debatte um Kernenergie wird ideologisch geführt.

Jene „Njet“-Erklärung zu Kernkraft etwa, die Niedersachsens SPD-Umweltminister Olaf Lies im Frühjahr veröffentlichte, las sich schon seinerzeit wie eine verbrämte „Null-Bock“-Liste. Nicht nur bei den Grünen ist der Kampf gegen Atomenergie schließlich in die politische DNA eingebrannt. Umgekehrt war bei Merkels Fukushima-Wende wohl auch ein kräftiger Schuss Populismus im Spiel.

Auch die aktuellen Befürworter längerer Laufzeiten sollten freilich die Kirche im Dorf lassen. Eine nüchterne Nutzen-Kosten-Risiken-Betrachtung des heiklen Themas sollte doch selbst in Deutschland möglich sein. Das gilt auch für das Thema Fracking. Permanent Tabuzonen zu errichten, ist keine Politik, sondern ärgerlich.

Die Endlagerfrage als Grund für ein Nein zum Streckbetrieb anzuführen, ist sogar einigermaßen gewagt. Getan wird so, als ob diese Frage nicht lösbar sei. Dabei hat schon der „AK End“ mit Experten vor langer Zeit gezeigt, wie das Verfahren laufen sollte. Bund und Länder sind nun mitten in einem neuen Anlauf. Das Problem bejammert also genau die politische Klasse , die eine Lösung bisher vermasselt hat.