„Wenn es stimmt, was wir heute wissen, ist ein Mensch gestorben, der sich am Ende nicht helfen lassen wollte.“

Der Tod eines Obdachlosen in Salzgitter erschüttert. Wenn es stimmt, was wir heute wissen, ist ein Mensch gestorben, der sich am Ende nicht helfen lassen wollte. So sollen Anwohner die Polizei auf das Schicksal des Mannes hingewiesen haben und diese sich mehrfach vor Ort über den Gesundheitszustand erkundigt haben. Zudem soll sich der Mann auch aus medizinischer Obhut selbst entlassen haben.

Doch es bleiben Fragen, auf die wir jetzt keine Antworten mehr bekommen können: War das Schicksal des Mannes, das offensichtlich einem Suizid auf Raten glich, so unausweichlich? Was muss im Leben schiefgelaufen sein, wenn die Anteilnahme anderer nicht Ansporn war, etwas zu ändern? Oder führten Alkohol- und Drogenmissbrauch zu einem ausweglosen Teufelskreis?

Wir wissen es nicht und wir haben auch kein Recht, diese Fragen für jemand anderen zu beantworten. Selbstbestimmt zu leben, heißt, sich auch dafür zu entscheiden, aus eigenen Stücken sein Leben zu beenden. Dieses Recht wird sogar vom Grundgesetz geschützt.